Weltumsegelung Maxim - Bilder u. Berichte

von Peter

Törnbericht 2021.07.21 Azoren - Cherbourg

Hallo ihr Lieben,

das wird wohl der letzte Reisebericht, den ich schreibe, falls auf den letzten 500 nm von Cherbourg bis Hooksiel nichts ganz spannendes mehr passiert.

Der Törn zu den Azoren war erwartungsgemäß anspruchsvoller als das schöne Segeln vor den Passatwinden. Am 01.05.21 ging es durch den St Lucia Kanal unter Motor und Großsegel in den frischen Passat und dann hoch am Wind Richtung Norden. Leider drehte der Wind in den ersten 10 Tagen nicht auf Südost und unser Kurs war eher Richtung Bermudas als Azoren. Erst nach 12 Tagen, als wir die Passatzone schon verlassen hatten, drehte der Wind auf Südost und der Kurs (70 Grad) zu den Azoren lag an.

Auch der Bereich der wechselnden Winde hat uns von Flauten bis Gegenwind mit über 30 kn alles geboten. Dazu war es deutlich kühler, je mehr wir nach Norden kamen. Auch mit dem Erreichen des Azorenhochs wurde es nicht einfacher. Lange Flauten und Schwachwindphasen wechselten sich ab, aber Motor starten war für mich wiedermal keine Option, wollte ich doch die Ruhe und den blauen Nordatlantik so erleben und genießen, wie er sich uns präsentierte.

Am 30.Tag nach 2352 nm und einer See, die wie Blei vor uns lag, entschied ich mich ein Bad zu nehmen, trotz der vielen Portugiesischen Galeeren die hier rumtreiben und danach den Motor zu starten. Kaum Stand ich erfrischt am Ruder und steuerte von Hand, sah ich meinen ersten weißen Hai. Ganz ruhig und direkt an der Oberfläche kam er mir entgegen, Abstand ca 30 m. Wow, was für ein schöner Anblick und noch schöner, ihm nicht beim Schwimmen begegnet zu sein, man weiß ja nie wie der Appetit grad ist von den Burschen!

So kam ich dann nach 2931nm, statt ca 2400nm, am 06.06.21 in Horta auf Faial an. Der Motor lief dann doch 47 Stunden insgesamt, um mal anzukommen. Dort angekommen, konnte ich an einer Mooringboje im wirklich vollen Hafen festmachen. Ich wurde zum kostenlosen Covidtest abgeholt und hatte am Abend das negative Ergebnis. Am nächsten Morgen verholte ich an die lange Mauer im Innenhafen, wo im Päckchen mit bis zu 3 Schiffen festgemacht wird. Ich ging längsseits bei der „Frileuse“ aus Frankreich, der Skipper nahm gleich die Leinen wahr und lud mich zum Kaffee ein. So macht es doch Spaß anzukommen und 2 Kaffee sowie 2 Bier später hatte Nicola mir seine beeindruckende Geschichte von 7 Einhandweltumsegelungen erzählt.

Er ist tatsächlich zweimal um Kap Hoorn, einmal durch die NW Passage und viermal die Barfussroute gesegelt; haben uns toll unterhalten und sofort angefreundet. Auch viele andere Bekannte ,wie Mike, waren da, die ich irgendwo mal getroffen habe. Genau das macht das besondere Flair und Feeling in Horta aus, ein Treffen aller „Hochseevögel“. Am Abend ging es natürlich ins weltberühmte „Peter Café Sport“, welches inzwischen in 3. Generation geführt wird und schon viele Salzbuckel gesehen hat. Der spezielle Peter Gin Tonic mundete wirklich vorzüglich und der Abend wurde lustig und lang. Als dann nach 3 Tagen noch Henripue ankam, den ich seit Anfang Januar in Capetown nicht mehr gesehen hatte, war die Runde komplett und es begann eine turbulente und schöne Zeit.

Es folgten viele Einladungen und Treffen mit lieben Menschen. Besonders war die Einladung in das exklusive Restaurant von Madruga, der von Faial stammt, 2 mal um die Welt gesegelt ist und jeder Tisch im Lokal eine Station seiner Reise als Thema unter einer Glasplatte im Tisch hat. Ebenso die Einladung von Norberto in sein Haus auf der Nachbarinsel Pico. Er betreibt eine Tauchschule und ist eine Legende in den Azoren, lebt und liebt was er macht, arbeitet mit National Geographic zusammen und weiß alles über Wale, Haie und Co. Das Ankern dort am Fuße des 2400m hohen Berges Pico war auch speziell, der Ankergrund in 10 m Tiefe hat große Steine und ist nicht ideal. Da Norberto uns allerdings versprach, bei Problemen zu tauchen und die Anker zu klarieren, riskierten wir es und wurden mehr als belohnt. Lange Abende mit vielen Freunden von ihm beim Barbecue, Landausflügen in die Weinanbaugebiete, incl Verkostung von eigenen Weinen, die in kleinen  Mengen produziert werden und vieles mehr folgten.

Da mein Zeitfenster für gutes Wetter nach Norden nicht unendlich groß war, ging es nach 3 Tagen und schwerem Abschied weiter Richtung Heimat. Nun spürte ich deutlich, das meine Zeit in der Sonne vorbei war, rauhes Wetter, grauer Himmel und kalter Wind, sobald wir aus dem Azorenhoch waren, lies mich meine „Nordseeausrüstung“ wieder rauskramen.

Gute 100 nm vor Eingang engl. Kanal erwischte mich dann auch noch ein kleines Tief. Bei Wind mit 40 kn aus Ost riß dann mein Großsegel ca 2 m lang ein. Hatte grade ins 2. Reff verkleinert und entschieden, nach West abzulaufen. Also Segel geborgen und vor Top und Takel abgelaufen. Nach 17 Stunden ließ der Wind etwas nach, die Windfahne hatte uns mit drehendem Wind im Kreis gesteuert und ich konnte nur mit dem Vorsegel bei 25kn raumen Wind wieder auf Kurs gehen.

Die letzten 12 Stunden herrschte wieder Flaute und der Motor mußte ran, bei der Tide im Kanal schon mit Motor schwer genug und wir liefen gegen 21 Uhr am 09.07.21 in Cherbourg ein, zum erstenmal in einen mir bekannten Hafen auf der Reise.

Vielen Dank an euch alle, die mich begleitet haben und auch die Daumen gedrückt haben, hat mir geholfen bis jetzt. Den Rest erzähl ich euch dann mal live.

LG Frank/Maxim

Törnbericht 2021.04.29 Karibik

Bonjour,

die schöne Zeit (2,5 Monate)in Südafrika ging wie immer viel zu schnell vorbei, war aber definitiv eine positive Überraschung, was das Land, die verschiedenen Kulturen und Menschen betrifft.

Ab Mitte Dezember wurde das Schiff langsam wieder seeklar gemacht, ein angebrochenes Unterwant getauscht, neue Starterbatterie eingebaut und zum Schluß das Unterwasserschiff geputzt. Nach 3 Tagen Großeinkauf für die geplanten ca 6000 nm bis Martinique ging es am 05.01.21 morgens um 7 Uhr durch die 2 Brücken in den Vorhafen. Da der Tafelberg mal wieder sein „Tischtuch“ aufgezogen hatte, dichte Wolke die heftige Fallwinde produziert, reichte das Großsegel im 2.Reff, um vor dem Wind mit 6 kn Richtung Robben Island zu segeln. Auf Robben Island war Nelson Mandela inhaftiert; kann in coronafreien Zeiten besichtigt werden.

Die Maxim rauschte aber mit schäumender Bugwelle vorbei, der Wind ging auf 20-25 kn runter und mit gesetztem Vorsegel kamen wir im Südostpassat zügig voran und es gab nicht mehr viel zu tun. Am 3. Tag gab es eine kurze Flaute und bei 2 m Welle und schlagenden Segeln riß die Genua ein. Der Riß war ca 1 m lang und ich konnte ihn mit Segeltape auf dem übel rollenden Schiff beidseitig kleben. Danach setzte sich der Südost wieder durch; allerdings nur schwach und immer wieder fast Flaute. Mit dem Blister (Leichtwindsegel) ging es langsam mit 3 bis 3,5 kn voran. In der 14. Nacht hab ich dann leider den ersten und heftigen Squall verpennt. Als ich aufwachte heulte der Wind schon im Rigg und ich kam grad an Deck, als es auch schon knallte und sich mein Blister in 2 Teile zerlegt hatte. Jetzt war ich hellwach und konnte nur aufs Vorschiff und die wild im Wind flatternden Reste unter Kontrolle bringen und bergen. Kaum geschafft, war der Spuk natürlich gleich vorbei. So ging es dann auch weiter, beständiger aber schwacher Südost, oft nur 10kn, direkt vor dem Wind weniger. St Helena und Ascension wurden mit über 100 nm westlich passiert und somit nicht gesehen.

Am 12.02.21 passierten wir zum 4. mal auf der Reise den Äquator. Immer noch schwacher Südost, seit 3562 nm jetzt. Hatte den Kurs mehr auf Nord geändert, um einen besseren Windwinkel zu haben, dadurch allerdings längerer Weg und schon bei  W 25 Grad 05 Minuten auf der Nordhalbkugel. Die Doldrums machten ihrem Ruf alle Ehre, heiße und feuchte Luft, Flauten, Squalls und wechselnde Windrichtungen. Tagelang grauer Himmel, dazu hohe Dünung (bis 3m), die in den Flauten echt anstrengend ist. Zwei Tage weht Wüstensand über das ganze Schiff, der mit Feuchtigkeit zusammen eine schöne Sauerei abgibt. Also kommt keine Langweile auf. Viele Fische begleiten uns tagelang, Mahi Mahi (8 Stück), Thunfische sowie ein großer Marlin, nutzen das Schiff als Deckung für die Jagd.

Nach 48 Tagen sind wir endlich im NE Passat, zwar ist die Genua wieder mehrfach gerissen und ich hab nur noch eine kleine Kreuzfock jetzt am Kutterstag gesetzt, aber das ist eben so. Viel mehr Kummer machen mir die Entenmuscheln, die sich am gesamten Rumpf angesiedelt haben und schell wachsen, zusammen mit dem kl Vorsegel nicht ideal für die letzten 2000 nm.

Obwohl auch der NE Passat immer wieder mal schwächelte, kreuzten wir nach 68 Tagen am 13.02.21 unser Kielwasser vom Törn Kapverden -Barbados und die Einhandweltumsegelung war geschafft. Ein schöner und emotionaler Moment, nach 3 Jahren und 3 Monaten wieder an diesem Punkt anzukommen. Gefeiert wurde mit Kaffee und Keksen. Rest wurde nachgeholt !!

Am 18.03.21 viel nach 6162 nm vor St Ann/Martinique der Anker, der Motor lief nur kurz beim Auslaufen und Einlaufen. Seit Hooksiel sind jetzt 32622 nm in unserem Kielwasser. Viel Arbeit am Schiff, ausruhen und die schöne Insel erkunden, sowie eine neue Genua in Auftrag geben, stand nach Ankunft auf der Liste. Einklarieren ging problemlos, obwohl die Insel inzwischen wieder geschlossen ist, meine lange Zeit allein auf See machte es möglich.    

Le Marin und Martinique überhaupt ist wirklich ein Hotspot in der Karibik. Hunderte von Schiffen liegen hier und ruhige Buchten sind selten. Trotzdem hat die Insel viele schöne Seiten, traumhafte Strände, Berge, Regenwald und was für mich jetzt wichtig war, alles was das Seglerherz begehrt. Nach einer ausgiebigen Tour mit dem Auto über die ganze Insel gehts wohl die Tage weiter zu den Azoren. Melde mich dann wieder mal.

LG Frank/Maxim

Törnbericht 2020.12.23 Südafrika

Hallo, zum Jahresende melde ich mich nochmal mit meinem Reisebericht in nicht ganz einfachen Zeiten.

Mein Plan, das Ende des Lockdown auf der teils sehr ungemütlichen Ankerreede vor Port Louis/Mauritius abzuwarten, mußte ich leider aufgeben, da er auf unbestimmte Zeit verlängert wurde. Nach vielen erfolglosen Versuchen über die dt. Botschaft, Freunde auf der Insel (vielen Dank Maren für deine tolle Unterstützung) und die Port Control, irgendwie an Land zu kommen, gab ich es auf. Über die befreundeten Segler Sebastian und Silvio hatte ich erfahren, dass die schweizer SY Mirabella auf La Réunion einreisen durfte. Der Kontakt war schnell hergestellt und nach wenigen Tagen hatte ich vom Hafenmeister die Zusage einreisen zu dürfen.

Am 25.06.20 ging es auf die kurze Strecke von 140 nm und kam am 26.06 in der Nacht an. Da der Hafenmeister mir einen genauen Plan der Marina und meines Liegeplatzes geschickt hatte, war es aber kein Problem einzulaufen. Nach genau 107 Tagen seit dem Auslaufen in Phuket hatte ich wieder einen sicheren Hafen und Land unter den Füßen, ein wirklich gutes Gefühl !! Nach ausgiebigen Spaziergängen und Einkaufstouren war alles schnell vergessen und auch der Muskelkater in den Beinen konnte meinen Bewegungsdrang nicht mindern.

Die Insel ist wirklich unbeschreiblich schön und vor allem abwechslungsreich. Lange Strände mit weißem oder schwarzen Sand, wild und einsam oder etwas belebter, für jeden das Richtige zu finden. Hohe Wellen, die sich an den vorgelagerten Riffen an der Westseite der Insel brechen und für Surfer ideale Bedingungen schaffen. Das besondere sind allerdings die bis zu 3000 m hohen Berge, erloschene Vulkane und ein zeitweise aktiver Vulkan. Unendliche Möglichkeiten für lange Wanderungen aller Schwierigkeitsgrade. Es gab den Regenwald und Wasserfälle zu entdecken. Die Landschaft auf und um den Vulkan war einzigartig und auch die rauhe Ostküste hat mich begeistert. Nach den Wanderungen, die zwischen 4-8 Stunden dauerten, boten kleine Orte und die Strände gute Erholung und zum Teil kam französisches Flair auf in den Cafés und Brasserien. Auch die Möglichkeit das Schiff aus dem Wasser zu holen und notwendige Arbeiten zu erledigen waren gegeben.

Die 4 Wochen auf der Werft wurde mit Arbeit und vielen schönen Unterbrechungen nicht zu lang. Im Hafen kamen immer mehr Segler an, alle waren froh einen Platz gefunden zu haben. Lange und schöne Abende mit lustigen Partys folgten, viele Pläne wurden geschmiedet und wieder verworfen. Jeder beobachtete das Geschehen in seinem nächsten Traumziel. Madagaskar,Tanzania,Seychellen,Mosambik und Südafrika wurden diskutiert. Mein Ziel stand dann aber fest, nachdem ich Ende August das Schiff startklar im Wasser hatte - Südafrika. Der Level dort wurde auf 1 runtergestuft und die Einreise somit möglich, jedenfalls theoretisch. Die Auskunft von dem Yachtclub in Richards Bay an der Ostküste klang gut, also war Richards Bay mein Ziel. Im Falle schlechter Bedingungen wäre auch Durban noch eine Alternative.

Nach 3 Monaten auf dieser Trauminsel und eingehendem Studium der Wetterbedingungen auf der ca 1500nm langen Strecke, ging es am 05.10.20 gegen 9:00 los. Da der Südostpassat hier leider langsam aufhört und das Südkap von Madagaskar gerundet werden muß, sind Wettervorhersagen schwierig und ein wenig Glück gehört dazu. Insgesamt war der Törn sehr rau und der Wind wechselhaft in Stärke und Richtung. Strömungen und Kreuzseen machten es oft ungemütlich. Dunkle Fronten mit viel Wind und danach Flauten in der hohen Dünung ließen keine Langeweile aufkommen. Diesmal habe ich auch in Flauten sofort den Motor gestartet und Meilen gemacht um schnell das Kap zu passieren; kein Revier um auf wirklich schlechtes Wetter zu warten. Nach dem Kap wurde es besser und die letzte Hürde ist das Stück vor der Küste Südafrikas. Dort setzt der Agulhas Strom nach Süden und die Sturmtiefs ziehen oft nach Norden rauf. Eine Wind gegen Strom Situation kann da wirklich auch für große Schiffe gefährlich werden. Für die letzten 150 nm bekam ich von der „Maersk Amazon“ am Morgen einen Wetterbericht über Funk, der mir nicht wirklich gefiel. Wind bis 40 kn und See bis 4m, zum Glück aus NE, also mit dem Strom.

Für einen Landfall trotzdem nicht das, was man sich wünscht. Schnell noch einen Eintopf gekocht und alles gecheckt, Großsegel ins 3. Reff gebunden und dann nahm der Wind langsam zu. Im Agulhas Strom hatte ich dann bis 40 kn und eine üble See, nur mit dem gerefften Großsegel ging es mit bis über 10 kn Speed voran. Wie ich es erhofft hatte, lies der Wind ca 10 nm vor der Küste deutlich nach und die See beruhigte sich schnell - puh, fast geschafft. Gegen 24 Uhr lief ich in den Kanal von Richards Bay ein, gut ausgetonnt und beleuchtete Seezeichen machten es leichter, den kleinen Hafen mit der Pier für das Einklarieren zu finden. Festmachen und Tiefschlaf !!

Am nächsten Morgen sah alles viel freundlicher aus und Henripue, der nach mir in Réunion gestartet war, lief gerade ein. Auch er hatte mit seinem 32 Fuß Schiff „Sofia do Mar“eine harte Nacht. Zusammen warteten wir auf die Port Health auf das Team, welches den Covidtest macht. Der Test wurde auf den Stufen des Anlegers gemacht, das negative Ergebnis gab es am nächsten Tag und wir waren froh, nun einklariert zu werden.

Das war allerdings nur Wunschdenken, die Damen der Immigration kamen zwar nach einem weiteren Tag, erklärten uns aber, dass sie uns nicht einklarieren können. Begründung war, das es keine klaren Richtlinien gibt und alles noch geklärt werden muss - na super. Offiziell also an Bord bleiben und abwarten. Es kamen noch andere Offizielle und ließen inoffiziell durchblicken, dass wir uns in der näheren Umgebung bewegen können. Dave,ein netter junger Zulu, war uns beim Einkaufen und vielen Dingen sehr behilflich, fragte nie nach Geld und wir freundeten uns schnell an. So erfuhren wir viel über die Situation und Probleme im Land, hatten aber auch viel Spaß zusammen. Da sich auch die nächsten Tage nichts tat, beschlossen wir unser Glück in Port Elizabeth zu versuchen. Wetterbericht war gut und der Hafenmeister war froh uns los zu sein. Über East London ging es nach Port Elisabeth, ein übler und sehr schmutziger Industriehafen. Es wird dort 24 Stunden am Tag Mangnesium in die Schiffe geladen, je nach Windrichtung ist alles schwarz von dem Staub, eine üble Sauerei. Auch hier schlugen unsere Bemühungen einzuklarieren fehl, die Bestimmungen hatten sich geändert inzwischen. Einklarieren nur in Richards Bay, Durban und Cape Town, na prima, also weiter.

Inzwischen bewegten wir uns allerdings ganz normal im Land und keinen interessierte es. Willkommen in Afrika, hörten wir immer wieder. Also schnell weiter, nächster Stop war Mossel Bay. Da sich der Wind wirklich schnell ändert in diesem Gebiet, macht die Taktik in Törns zw 100 und 250 nm zu segeln Sinn. Mossel Bay war dann wirklich der erste Platz, der mir richtig gut gefiel. Kleiner Hafen mit gutem Steg, toller Strand, schöner Ort mit kleinen Restaurants und Bars und im ehemaligen Yachtclub ein herzlicher Empfang. Es wurde keine Liegegebühr verlangt und auch die Duschen etc konnten benutzt werden. Es sind dort viele schöne Freundschaften entstanden, Einladungen zum typischen Braai (Barbeque) und anderen Feiern gab es jeden Tag, hier fing die Begeisterung für dieses Land an.

Da die Windvorhersage für die letzten 250 nm bis Cape Town sehr günstig war, beschloß ich am 15.11.20 zu starten. Hätte noch viel länger bleiben können und so entstand bei der Abschiedsparty die Idee, mit dem Auto zurückzukommen. Christo (White Shark Tours) lud mich zu sich in sein Haus ein, wenn ich wieder komme. Henripue wollte noch einen Tag warten und dann auch starten, es wurden dann aber 2 Wochen draus. Jetzt kam für mich der spannendste Teil der Strecke, um das Cape Agulhas, nach über 26000 nm wieder im Atlantik und Cape of Good Hope, tausende von Schiffswracks liegen dort auf Grund.

Ich hatte allerdings wirklich perfekte Bedingungen gewählt und das Segeln mit raumen Wind war herrlich, wenn nicht die letzten 15 nm gewesen wären! Hatte und mich grad nochmal 30 Minuten hingelegt, als die erste Böe einfiel und mich auf die Seite legte. Ups, das war nicht vorhergesagt, raus und Vorsegel eingerollt. Groß gerefft, aber es stürmte inzwischen so, dass ich es komplett wegnahm, 5kn ohne Segel reicht ja auch. Leider mußte ich dann den Kurs ändern und der Wind blies jetzt mit bis 50 kn fast von vorn. Motor an und Volldampf voraus, gegen Tide und Wind mit 1 kn. Im Mondschein konnte ich jetzt sehen, wie die Wolken dicht über den Tafelberg ziehen und runterfallen. Übler Kampf bis in den Hafen, der gute 5 Stunden dauerte, So kurz vorm Ziel, aber geschafft. In dem großen Yachthafen wäre ein Einlaufen und Anlegen alleine nicht möglich gewesen ohne Bruch. Auf Funk keine Antwort, also morgens gegen 7 Uhr in die innere geschützte Marina. Es mußten mir 2 Brücken geöffnet werden und dann endlich fest.

Hier liege ich jetzt immer noch,mitten in der City; beste Marina der Reise, fühl mich total wohl hier. Bin inzwischen 14 Tage mit dem Auto über 1500 km gefahren und habe mir das Land angeschaut. Die Berge, Weinanbaugebiete,  am Cap gebadet, Freunde in Mossel Bay besucht und bei Christo (Vielen Dank dafür) im Luxus gewohnt. Den Tafelberg bin ich natürlich auch rauf und runter „spaziert.“ Südafrika ist trotz aller Probleme ein Land zum Leben, finde ich. Jetzt sind langsam alle Segler aus La Réunion hier eingetroffen. Werde noch Weihnachten und Sylvester hier verbringen und freu mich dann, auf die längste Segelstrecke meiner Reise, wieder mit Passatwind; werd berichten.

Euch allen schöne Weihnachten,einen guten Rutsch und bleibt gesund und munter in 2021,Frank/Maxim

Törnbericht 2020.05.28 Port Louis / Mauritius

Hallo Freunde,

hat ein bisschen gedauert...aber jetzt gibts ein paar Infos, wie die Reise seit Ankunft auf Langkawi gelaufen ist.

Auf Langkawi gefiel es mir ausgesprochen gut, es gibt zahllose gute Ankerplätze für alle Windrichtungen, einsam oder gesellig, vor steilen Felswänden oder herrlichen Sandstränden,an der Hauptinsel oder den vielen kleinen, vorgelagerten Inseln. Im Nordosten gelangt man durch das „hole in the wall“ in den Kilim River, ein einmaliges Naturreservat, welches sich weit verzweigt und von Bergen, Felswänden und Mangroven umsäumt wird. Unzählige verschiedene Seeadler kreisen in der Luft, in den Höhlen gibt es Fledermäuse und im zwar trüben, aber sauberem Wasser gibt es viele Fischarten. Ich habe die Insel mit Schiff und Motorroller erkundet, beides hatte seinen Reiz. Bei gutem Wind konnte ich von einer einsamen Ankerbucht in die nächste segeln, ohne den Motor zu starten.

Herrlich, wenn genug Platz ist für die Ankermanöver unter Segeln. Mit dem Roller in die bis zu 900m hohen Berge fahren und Dörfer im Inneren der Insel besuchen. Kuah,die größte Stadt der Insel, war auch gleichzeitig das Einkaufsparadies mit sehr günstigen Preisen, da zollfrei ! Es gab ein gutes Ankerfeld und eine sehr gute Marina, in der ich 2 Tage zum „Bunkern“ verbrachte. Die gemütliche Marinabar dort wurde geführt von „Capitän Eva“, einer Deutschen, die dort bei ihrer Weltumsegelung hängen geblieben ist. Schöne gesellige Stunden mit lieben Leuten wurden dort verbracht. Überall auf der Insel gab es Streetfood und günstige Restaurants. An Bord wurde nur noch gefrühstückt. Langsam konnte ich verstehen, warum einige Segler, die ich getroffen habe, bis zu 9 Jahre hier im Revier geblieben sind.

Und auch ich kam ins Grübeln, vielleicht noch eine Saison zu bleiben, was rückblickend vielleicht besser gewesen wäre. Was mich letztendlich davon abgehalten hat, war der SW Monsun von Mai bis November, mit viel Niederschlag und die lange Zeit ohne „richtiges“ Segeln. Diesmal viel der Abschied richtig schwer, aber nachdem mehrfach verschoben, ging ich am 11.02.20 in See, mit Ziel Thailand/Phuket. Bei gutem Wind waren die 132 sm bis Ao Chalong/Phuket, dem Einklarierungshafen, in 24 Stunden gesegelt und ich ging am nächsten Morgen gegen 8 Uhr in dem völlig überfüllten Ankerfeld vor Anker. Hier war es mir zu hektisch und schmutzig, nach problemlosem Einklarieren und einigen Erledigungen und Besuchen bei alten und neuen Bekannten,ging es weiter zu ruhigeren Inseln. Im Süden der großen Insel ko Yao Yai ankerte ich vor einem kleinen Fischerdorf, wurde freundlich empfangen und gleich zum Frühstück eingeladen. Es gab Reis und gegrillten Fisch, super lecker, aber gewöhnungsbedürftig zum Frühstück. Erfuhr dabei viel über den Tsunami, die Folgen und auch die Hilfe die hier tatsächlich relativ gut ankam. Auch ein Landsmann, der dort vorher immer zu Besuch war, hat sich danach dort engagiert und einer Fischerfamilie ein neues Boot gekauft und damit ihren Lebensunterhalt gesichert.

Danach ging es auf kurzen Törns von einer Insel zur nächsten. Alle verschieden und wunderschön, mit vielen Höhlen,“Honks“ in Thailand genannt, steilen und bizarren Felsvormationen und kleinen feinen Sandstränden. Meißt war ich allein oder mit wenigen anderen Yachten vor Anker und mit ein wenig Planung bleibt man den Touristenattraktion fern zur „Rushhour“. Der nächste Stop war die Marina „Yard Haven“ in dem Kanal im Norden zwischen Phuket und Festland. Hier mußte ich nochmal alles checken, Großeinkauf, Wasser, Diesel und Gas bunkern. Hatte mich nämlich entschieden, zu den Malediven zu segeln. Auch einen der Jungs, die dort günstig anbieten, den Rumpf zu säubern heuerte ich an. Kam mit Taucherausrüstung und war nach 1,5 Stunden fertig, super Job für wenig Geld.

So ging es am 26.02.20 gut ausgerüstet und mit glattem Rumpf zur James Bond Insel. Da hier am Tage wirklich Trubel herrscht, ankerte ich vor der Nachbarinsel ganz alleine und fuhr mit dem Dinghi ca 30 Minuten am späten Nachmittag rüber. Dort erlebte ich noch den großen Aufbruch der Touriboote und schon war Ruhe. Schon besonders, was die Natur hier geschaffen hat. Wirklich beeindruckt und zufrieden ging es nächsten Tag Richtung Naiharn, an der Südwestküste Phuket, meiner letzten Bucht und idealem Startpunkt zu den Malediven. Die Bucht ist wirklich schön, aber wie überall auf Phuket eben sehr touristisch und voll. Hier lies ich es mir nochmal richtig gut gehen und kaufte frischen Proviant auf den Märkten ein. Das Essen in Thailand ist wirklich sehr gut und vielseitig. Habe jeden Tag neues probiert und wurde nie enttäuscht. Fuhr mit dem Roller über die Insel und schaute mir vieles an, so richtig Freunde wurden wir aber nicht. Mag es lieber etwas ruhiger und einfach.

Also ging es am 11.03.20 um 6:40 ankerauf und mit schöner Brise bei fast glatter See mit vollen Segeln auf die ca 1700nm Richtung Addo Atoll ganz im Süden der Malediven. Das was dann im Rest der Welt passierte, hätte ich nicht für möglich gehalten, meine kleine Welt war wie immer! Da mein Ziel knapp südlich vom Äquator lag, wo immer schwache,bzw. wechselnde Winde herrschen, machte ich West, um dann bei 80 Grad östlicher Länge langsam das Ziel anzulegen. Da dem NW Monsun Ende März langsam die Puste ausgeht, war der Törn geprägt von Schwachwind, kurzen Flauten und später dann auch Gewittern und wechselnden Winden. Damit hatte ich gerechnet und somit alles ok, schön war der Fischreichtum den ich beobachten konnte. Das zog natürlich große Wale, Pilotwale, Delphine und sogar einen Marlin an, der dicht am Schiff auf Jagd ging. Wird nie langweilig zu beobachten.

Etwas nervig waren in Höhe Sri Lankas die Fischerboote, die sehr dicht kommen und ziemlich frech nach Zigaretten und Alkohol fragen. Sind mit bis zu 20 Mann auf den recht kleinen Dampfern und machen keinen seriösen Eindruck!! Nach 4 Tagen war es aber vorbei und kein echtes Problem. Eine Nacht bei Flaute habe ich den Motor mal ausnahmsweise gestartet und 4 Stunden einen Haken geschlagen, ohne Beleuchtung. Die Jungs waren sehr aufdringlich und unangenehm.

Am 04.04 um 13:46 ging es zum 3. Mal über den Äquator auf meiner Reise. Gutes Wetter und Wind aus NE, perfekt Am nächsten Tag war ich dann pünktlich bei Niedrigwasser um 12:10 am Pass ins Adoo Atoll. Die letzten 16 nm mußte ich motoren um pünktlich da zu sein. Der Pass stellte aber kein Problem bei dem ruhigen Wetter. Nach 1777nm dann auf 10m geankert und ein kaltes Bier geöffnet, als auch schon die Coastguard nahte. Nachdem sie mir die Situation kurz geschildert hatten und ich mir sicher war, das es nicht „Versteckte Kamera“ist, mußte ich ihnen folgen. Der mir zugewiesene Ankerplatz war außerhalb des kleinen Hafens, direkt vor einem Korallenriff auf 20 m Tiefe!!!

Ich vereinbarte erstmal 24 h Bedenkzeit, um zu überlegen, welche Optionen ich habe und um erstmal auszuschlafen. Nach diversen Gesprächen über Funk am nächsten Tag war mir klar, das ich bei den unfreundlichen Beamten nichts werde. Den Agent, den man mir vermittelte, für Proviant und Wasser etc, wollte mich wirklich ausnehmen und machte mich so sauer, das ich mich nur noch mit einem „kiss my a...“ verabschiedete. Natürlich hatte ich vorher abgecheckt, dass ich genug Wasser und Lebensmittel für ca 6 Wochen habe, bei guter Einteilung! Die Coastguard informiert, dass ich solange bleibe, bis ich kleine Reparaturen erledigt habe, was auch dann ok war. Das Unterwasserschiff sah überraschend gut aus, einige Entenmuscheln abgespachtelt und das war es, der Taucher in Phuket hatte sich gelohnt. Da der Ankerplatz wirklich unsicher war, wollte ich so schnell wie möglich weiter. Hatte ja kein Internet, um mich über das wirkliche Ausmaß der Krise zu informieren. Die Wettervorhersage bekam ich von der Coastguard und bat sie, 2 Mails zu verschicken, damit meine Familie bescheid weiß, was mir auch bestätigt wurde. Ich gab die Adressen im Funkalphabet durch und es wurde ebenso wiederholt. Nur 2 Sätze sollte er schreiben, leider ist bis heute keine Mail angekommen. Dieses Verhalten finde ich einfach unmöglich und einer Coastguard unwürdig, die erste echte Enttäuschung auf der gesamten Reise.

Das der Weg nach Mauritius nicht einfach zu segeln ist, von den Wind - und Strömungsbedingungen, bis ich den SE Passat erreiche, war mir klar. Der Plan war ja auf den Malediven das Ende der Cyclonseason auf der Südhalbkugel abzuwarten und Anfang Mai zu starten. Aber das Risiko, mein Schiff dort beim nächsten Squall auf dem Riff zu verlieren, erschien mir größer als mich langsam auf den Weg zu machen.Da ich wußte, die ganze Zeit in der Nähe der Schiffsroute zu sein, wollte ich mir Wetterberichte von den großen Pötten holen, was auch super geklappt hat. Bei der Bildung eines echten Cyclons wäre ich dann wieder Richtung Äquator gegangen.

So ging ich dann mit gutem Gefühl am 08.04.20 um 6:30 ankerauf, wurde von der Coastguard aus dem Atoll begleitet, wollten sich wohl überzeugen, das ich echt abhaue und lief mit Wind und Strom aus dem Pass, in eine hohe Dünung aus Süd. Da ich die Chagos Inseln östlich passieren wollte, um einen besseren Windwinkel im SE Passat zu haben, lief ich Kurs 170 Grad, was am Wind gut zu segeln war. Die ITCZ (Intertropische Convergenszone), sowie die Äquatorbedingungen und ein starker Strom nach Ost bis Nordost, machten die ersten Tage wirklich anstrengend. Heftige Squalls mit Winddrehern, Flauten und heftigen Schauern, wechselten sich ab. Nach 4 Tagen und 255 sm wurde der Himmel wieder klarer und blau. Zwar kaum Wind, aber jetzt beständig aus W bis SW die Brise. Meine Hoffnung, den SE Passat auf 5 Grad Süd zu kriegen, zerschlug sich leider. Flauten und Schwachwind zogen sich bis auf 10 Grad Süd. Erst am 24.4., nach über 900 nm, zum ersten mal Passatwind, aber zu früh gefreut, vom 26.04. - 28.04. die nächste Flaute. Hatte fast jeden Tag Kontakt zum einem Dampfer und war soweit gut informiert, da ich nun langsam in der Zugbahn der Cyclons (Hauptzeit Dez. bis März) war.

Ab dem 28.4. kam der Passat richtig durch, nun waren die Etmale zwischen 120 und 140 nm, endlich!!! Vom 30.4. - 03.05. wurde es dann allerdings richtig ungemütlich. Wind zwischen 30-40 kn war dabei das kleinere Problem, eine heftige Kreuzsee mit üblen Brechern machte es schwierig. Mußte das Groß bergen und nur mit kleinem Vorsegel, Windfahne steuerte jetzt wieder sicher, ging es weiter Kurs 225 Grad nach Rodriguez. Da ich weit Ost gekommen war, das nähere Ziel. Ein Funkkontakt zur „Northern Jade“, ein Containerschiff mit einem netten Jungen aus Bremerhaven an Bord, gab mir dann gute Infos. Wetter Richtung Rodriguez immer schlechter, was Wind und Welle betrifft. Besser etwas ablaufen Richtung Mauritius. Alle Häfen inzwischen gesperrt, Mauritius bis 4.5. Hat mich erstmal aufgeklärt über die weltweite Lage. Ich dachte wirklich der spinnt, klang aber zu ernst dafür. Als er extra rausging auf die Brücke, um mich in 3nm Abstand zu suchen und mich dann auch fand, war sein Kommentar „mir wird schon vom hinsehen schlecht, sehe nur ein kleines Segel, Gischt und weißes Wasser“. War aber ein gutes Gespräch mit viel Info und einfach toll, mal wieder in der eigenen Sprache zu plaudern.

Nach der Info gab ich Rodriguez auf und änderte den Kurs auf 250 Grad. Sofort wurden die Schiffsbewegungen ruhiger und das Schiff blieb etwas trockener, Welle war zwischen 4-5 m aber steil und eben Kreuzseen. Am 03.05. ließ der Wind langsam nach und am Morgen des 04.05. war auch die Welle wieder angenehmer. Der Endspurt war dann angenehmes Segeln und am 06.05. gegen 9:00 fiel der Anker vor Port Louis/Mauritius, nach 1978 nm.

Seit dem liege ich hier auf der Quarantäne Reede und warte auf das Ende des lockdown am 01.06.20. Hoffe es wird nicht verlängert und gibt keine neuen Probleme. Nach dann 82 Tagen an Bord freue ich mich auf Land unter den Hufen. Versorgt werde ich übrigens von der sehr freundlichen Coastguard hier. Jeden Tag ruft jemand durch und fragt, ob alles gut ist und ob ich etwas brauche. Kein Vergleich zu den Malediven.

Dann drückt mir mal alle die Daumen. Bleibt gesund. Frank/Maxim

Törnbericht 2019.12.30 Langkawi - Malysia

Hallo Freunde,

zum Jahresende noch ein Reiseupdate von mir.

Am 29.08.19 mußte ich mich langsam aus der Blue Lagoon in den Calvados Chains verabschieden und die knapp 400 sm nach Port Moresby in Angriff nehmen. Mit ordentlich Wind im Rücken ging es flott voran und seit langem hatte ich mal wieder einen Welleneinsteiger im Cockpit, der bis in den Salon spritzte - grrr. Aber am nächsten Tag wurde es etwas ruhiger und zu meiner Freude sprang ein großer Blue Marlin direkt vorm Bug komplett aus dem Wasser, der erste den ich sah auf meiner Reise.

Nach 4 Tagen lief ich in die schöne Marina von Port Moresby ein und wurde nett empfangen vom Personal und auch das Einklarieren war kein Problem. Ausserhalb der Luxusmarina war ich schon erschrocken von der Armut und den Lebensumständen vieler Menschen. Der krasse Unterschied zwischen arm und reich war überall zu spüren und die daraus resultierende Kriminalität eigentlich kein Wunder. Die Preise in den gut sortierten Supermärkten waren sehr hoch und unbezahlbar für Großteile der Bevölkerung. Trotz vieler Warnungen bin ich jeden Tag durch die Stadt gelaufen und habe viele positive Erfahrungen gemacht und gute Gespräche geführt. Ich hätte gern mehr Zeit in diesem tollen Land und seinen Menschen verbracht, aber die Torres Strait rief.

Eine günstige Windvorhersage ließ mich dann sogar schon am 07.09 auslaufen und damit auch nach 18 Monaten mit einem weinenden Auge langsam Abschied von meinem Südseetraum nehmen. Die Passage durch mit vielen Untiefen und durchgehend flachem türkisem Wasser hat mir viel Spaß gemacht, tolles Segeln, viele Delphine, Boobies (gr Tölpel) und netter Funkkontakt zu der australischen Küstenwache (überflogen mich im Tiefflug) ließen die Zeit schnell vergehen.

Nach 3 Tagen mit sehr wenig Schlaf (15 Min Rhythmus) lag die Strait im Kielwasser und die Arafurasee voraus. An der Nordküste Australiens entlang ging es durch den Golf von Carpentaria. Leider war ein Stop in den tollen Buchten mit Landgang nicht erlaubt und die strengen Auflagen beim Einklarieren in Australien wollte ich mir nicht antun. Also weiter Richtung Timorsee und Indonesien. Der Wind war kräftig, alles lief perfekt und ich sah meine ersten Seeschlangen im Kielwasser.

Am letzten Abend auf See vor Kupang gab es einen herrlichen Sonnenuntergang mit „Green Flash“, für mich der dritte der Reise. Vor Anker in Kupang (1442sm) bekam ich erstmal einen Schock. Hektik, viel Verkehr, Smog und Dreck war ich nicht mehr gewohnt. Aber die herzlichen Indonesier, die mich am Strand empfingen und mir bei allem sehr behilflich waren, trösteten mich über vieles hinweg. Trotz meines in Port Moresby besorgten Visums war das Einklarieren sehr kompliziert und nur mit einem Agenten zu machen.

Die Fahrt mit meinem kleinen Dinghi zur Maxim werden die Jungs von Custom und Immigration mit ihren hübschen Uniformen nicht vergessen. Hohe Welle ließ uns alle pitschnass werden. Ich konnte mir ein Schmunzeln nicht verkneifen.

Nach 3 hektischen Tagen ging es weiter nach Komodo, mußte einem riesigen, sich sonnendem Wal ausweichen und war am 4 Tag (27.09.) da. Machte einen Badestop auf Rinca und ankerte in einer ruhigen Bucht, vor einem einsamen Strand auf Komodo. Am nächsten Morgen ging es früh zur Rangerstation an Land. Ich hatte Glück und bekam einen netten Ranger, der mich allein durch das Naturparadies führte und mir die Komododrachen zeigte. Seid meiner Kindheit faszinieren mich die riesigen Echsen und nun konnte ich sie fast anfassen. War schwer beeindruckt und hab viel Interessantes erfahren auf der Führung.

Wieder ging ein Traum in Erfüllung und es war ein besonderes Geburtstagsgeschenk! Neben den Waranen gibt es viele Wildschweine, Rehe, Schlangen und Vögel zu sehen. Nach 2 weiteren Tagen, die ich mit Wandern und einem Besuch des Dorfes verbrachte, ging die Reise weiter. Ziel waren die Riau Inseln unter Singapur, die noch zu Indonesien gehören, aber wieder auf der Nordhalbkugel liegen.

Also wieder über den Äquator mit seinen Flauten und Gewittern. Das die ca 1300sm nicht leicht werden, wegen Schwachwind und viel Schiffsverkehr, war mir bewusst. Wie schwer es werden sollte, zum Glück noch nicht. Als ich mich am 02.10 von Komodo mit dem Motor etwas entfernt hatte, kam Wind auf und ich konnte segeln.

Die nächsten Tage waren mit vielen Segelmanövern und Segelwechseln, Schiffsverkehr und Flauten, die ich ausmotorte, nicht langweilig. Besonders die zahllosen kleinen Fischerboote, ohne Ais oder Funk, machten es vor allem Nachts spannend. Länger als 15 Min Schlaf am Stück war nicht möglich. Aber ich kam recht gut voran und war guter Dinge. An Borneo segelte ich vorbei und mußte die Orang-Utans leider auslassen, der Wind war zu gut.

Am 12.10 nach über 800 sm startete ich in einer Flaute den Motor, nach ca 6 Stunden der Schreck, plötzlich geht der Motor langsam aus. Ein versuchter Neustart war erfolglos. Diagnose “Motor hängt fest und läßt sich auch von Hand nicht durchdrehen“. Nachdem ich den Schock überwunden hatte, wurde jeder Windhauch genutzt und das beste aus der Situation gemacht.

Nach einer harten Woche schoß ich mit 30 kn Wind in einem Squall über den Äquator, nach 1128sm die 2. Querung der Reise. So ging es dann weiter, Flauten, Regen, Gewitter und Wind im Wechsel. Dazu die Schiffe und Fischer, bis zu 50 in einer Nacht, machten es nicht einfacher. Endlich erreichte ich den Süden der Riau Inseln, gerade zwischen den Inseln erwischte mich die nächste Flaute und starker Tidenstrom, der mich auf ein Riff schob.

Klar bei Anker und auf Wind hoffen und tatsächlich kam ca 2 Kabellängen vorm Riff eine gute Brise bei glatter See. Sofort nahm die „Maxim“ Fahrt auf und wir waren frei!!! Nach 1257sm dann die nächste Flaute, konnte zum Glück neben der Fahrrinne auf 12m Wasser den Anker schmeißen und mich eine Nacht richtig ausschlafen, das tat sehr gut. Noch 35sm bis zur Marina auf Batam.

Als ich am Morgen mir an Deck den Schlaf aus den Augen reibe, sehe im am Horizont einen Segler kommen. Wow, der erste seid Komodo. Sofort an die Funke und tatsächlich antwortet die „SY Aquarius“ (Amel Supermaramu) aus den USA. Nach kurzem Gespräch erklärt sich Skipper Ken bereit, mich zur Marina zu schleppen, eine riesen Last fällt von mir ab. Kurze Absprache, Leinen klar, Übergabe und schon geht´s mit 5,5 kn dem Ziel entgegen, Ein unglaubliches Glücksgefühl machte sich in mir breit!!!

Gute 6 Stunden später übernimmt mich vor der Nongsa Point Marina auf Batam ein kleines Boot. John, der Marinamanager und Acok, der beste Mann in der Marina, bringen mich längsseits sicher in die Box und wir sind fest. Nach 1257 sm am 22.10.19 -  ,PUUUH, geschafft.

Nun begann nach festgestelltem Getriebeschaden wegen einer gebrochenen Motoraufhängung, ein langer schwieriger Prozess. Mein Freund Timo hat sich dabei in Wilhelmshaven um alles gekümmert. Mein Ersatzgetriebe wurde mit neuer Kupplung bestückt und dann ging ein großes Paket von 42 kg Gewicht auf die Reise.

Vielen Dank nochmal an Timo, Vater Joachim und an Oliver Schmitz, von der Fa DMV in Rastede, GOOD JOB BOYS ,!!!

Nach gut 7 Wochen Bangen und Hoffen, viel Arbeit und der Unterstützung in der Marina, besonders von Acok und Tono, der mir die Halterung geschweißt hat, Thanks  Guys, waren wir wieder seeklar und die Reise konnte weitergehen.

Ein unbeschreibliches Gefühl, als ich am Morgen des 15.12.19 die Marina aus eigener Kraft verlies und Richtung Singapur und Malakka Str. motorte. Die wirklich beeindruckende Metropole Singapur hatte ich mir einen Tag angesehen, machte also keinen Stop mehr, sondern ging in Etappen die 480 sm durch die windlose  Malakka Str zum Ziel  Kuah auf Langkawi. Einen Landgang unternahm ich zum Einklarieren in Malaysia in Port Dickson, kurzer Einkauf und weiter ging es. Am 27.12.19 ging ich nach einer stürmischen Nacht in Kuah vor Anker. Der Motor hat seit der Reparatur 107 St gemacht und löpt brav, das „Eisenschwein.“ Ab hier gibt´s wieder Wind zum Segeln, aber erstmal ausruhen, Sylvester feiern und Langkawi erkunden.

Euch allen einen guten Rutsch und ein gesundes neues Jahr 2020. Bis dann, ich erfreue mich weiterhin daran, daß es keinen erkennbaren Weg gibt und mich jede gesegelte Meile ins Unbekannte führt. Frank/Maxim !

Törnbericht 2019.09.28 Kuwanaka Island

Moin, am 5.07.19 ging es weiter.

Bevor es auf die 519 sm nach Tanna/Vanuatu ging, mußte ich allerdings noch eine Nacht in die Marina Denerau verholen, der Zoll wollte unbedingt das Schiff morgens kontrollieren. Nach 2 Minuten war alles klar und ich konnte um 9:15 die Leinen losmachen. Bis auf ein paar Stunden Starkwind war es ein schöner Törn und nach 5 Tagen ging ich in der schönen Bucht von Port Resolition vor Anker.

Schon von weitem sah ich den aktiven Vulkan „Yasur“ rauchen. Am nächsten Morgen wurde ich in dem kleinen „Yachtclub“ herzlich willkommen geheißen und durch das kleine saubere Village geführt. Es besteht nur aus Hütten, die mit Palmwedeln gedeckt sind und das einzige feste Gebäude ist die Schule. Dort suchen die meisten auch Schutz bei Cyclonen, der letzte hatte 2015 das Dorf völlig zerstört. Hunde, Katzen, Hühner und Schweine laufen frei durch die Gegend und mischen sich unter die spielenden Kinder. Strom gibt es nicht und Wasser wird vom Regen aufgefangen.

Auf der anderen Seite des Dorfes befindet sich ein langer Sandstrand mit einem Aussenriff, gefischt wird mit selbstgebauten Auslegerkanus. Um das Dorf wird Obst und Gemüse angebaut, um sich möglichst selbst zu versorgen. Eine Auswahl zum Probieren bekam ich gleich geschenkt, Yams, Kochbananen, Papayas und vieles mehr. Für den Abend wurde ich in ihre „Kavabar“eingeladen. Jeden Abend treffen sich die Männer dort und zelebrieren ihre Kavazubereitung. Die Wurzel der Kavapflanze wird zu einem Brei zermahlen und mit Wasser vermischt, dann durch Tücher gepresst, bis ein „graues Wasser“ übrig bleibt. Ich bekam eine halbe Kokusnuss gefüllt und unter gespannten Blicken der anderen durfte ich sie in einem Zug leeren. Ohne das Gesicht zu verziehen tat ich wie geheißen und bekam gleich Applaus dafür, der Geschmack ist allerdings wirklich bescheiden. Das Gesöff entspannt aber tatsächlich, Lippen und Zunge werden etwas taub, hat aber sonst keine Nebenwirkungen. Wir saßen lange zusammen, erzählten, lachten und hatten einen lustigen Abend.

Die nächsten Tage fuhr ich mit den Crews der 3 anderen Boote auf der Ladefläche eines Pickups über die Insel. Fast alles offroad, durch den Regenwald und über riesige Vulkanaschepisten. Besuchten die einzige Stadt Lenakel, mit einem super Obst und Gemüsemarkt und zum krönenden Abschluss den Yazur. Etwas beeindruckenderes als im Dunkeln am Kraterrand eines aktiven Vulkans zu stehen, habe ich noch nicht erlebt. Allein die unheimliche Geräuschkulisse war beeindruckend, dazu die brodelnde Lava und immer wieder größere Eruptionen ließen die 1 Stunde zu einem unvergesslichen Naturschauspiel werden.

Vom 16.-17.9 ging es nach Port Vila auf der Insel Efata. Port Vila ist die Hauptstadt von Vanuatu. Auf den 144 sm dorthin kreuzte ein großer Wal unseren Weg, tauchte ca 30m vor dem Bug auf und gleich wieder ab. Ich änderte vorsichtshalber den Kurs und lief weit hinter der Abtauchstelle durch, er zeigte sich aber leider nicht mehr.

In Port Vila hatte ich die Möglichkeit nochmal richtig einzukaufen. Dort lernte ich Leo, einen guten Elektriker kennen, der meine Lichtmaschine überholte und mir am Wochenende die Insel zeigte. Bei den über 50 Yachten hier traf ich auch einige Bekannte wieder und es wurde ein schöner Stop, trotz Großstadt !!

Mit vollem Schiff zog es mich dann aber weiter zu den abgelegenen Inseln Vanuatus. Am 23.7 löste ich die Leinen von meiner Mooringboje und lief um 8:00 aus mit Ziel Epi in die Lameh Bay. Nach 5 Stunden segeln kam ich dann doch zu meiner Walbeobachtung. In ca 150m Abstand zogen 8-10 Pottwale langsam vorbei. Schön konnte ich ihren Blas, die gewaltigen Rücken und ihre riesigen Flunken sehen. Sogar 2 Sprünge wurden mir geboten, senkrecht schossen sie aus dem Wasser, um sich dann seitlich mit gewaltigem Platsch fallen zu lassen - wow!

Am nächsten Morgen erreichte ich die Bucht, war aber nicht begeistert und segelte direkt weiter zur Insel Malekula in die Gaspard Bay. Hier sollte es Dugongs (Seekühe) geben. Um 16:10 viel der Anker in einer rundum grünen und hinter einem Riff geschützten Bucht, kein Dorf oder anderes Schiff in der Nähe, perfekt! Am frühen Morgen beim Frühstück dann ein Schnaufen wie von einem Delphin, kurzer Rundumblick und tatsächlich schwamm ein Dugong ganz langsam und gemütlich durch die Bucht. Sehen schon lustig aus diese Tiere, aber irgendwie nett. In den 4 Tagen hier war ich völlig allein, sah noch einen Dugong beim Schnorcheln und einen durch die Bucht schwimmen. Tolle Zeit in unberührter Natur.

Nächstes Ziel war die Insel Espiritu Santo und dort erstmal die Stadt Luganville, wo am 29.07.19 der Anker vor einem Beach Resort viel. Nach netter Begrüßung vom Personal wurde mir erlaubt, die Anlagen zu nutzen. Sehr freundlich und hilfsbereit die ganze Crew dort. Bei Luganville gibt es einen berühmten Tauch-und Schnorchelspot, der „Milliondollar Point“. Hier haben die Amis nach dem Krieg ihr gesamtes Kriegsmaterial versenkt, weil der Rücktransport zu teuer gewesen wäre. Daneben liegt das Wrack der „SS Coolridge“, die hier auf die eigenen Minen gelaufen ist, alles in 10-40m Tiefe.

Mich hat der Kriegsmüll nicht sonderlich begeistert und so segelte ich in die 40sm entfernte Bucht Hog Harbour, mit dem wunderschönen „Champagne Beach“ Das Wasser perlt tatsächlich, da es unterirdische Süßwasseradern gibt, deren Wasser dringt durch den weißen Sand am Grund und perlt nach oben. Hier lag ich 10 Tage ganz allein vor Anker. Schnorcheln, Schwimmen, Wandern und den Dorfbäcker besuchen, der täglich in seiner Hütte in einem Steinofen leckeres Kastenweissbrot und Baguettes zauberte.

Da ich noch die Torres Inseln, ganz im Norden Vanuatus anlaufen wollte, ging ich am 13.08.19 weiter zu den 140 sm entfernten Inseln, die fast unbewohnt sind. Leider fand ich dort am nächsten Tag keine ruhige Ankerbucht, der Wind war auf SSE gedreht und blies mit 5-6Bf. Dadurch drückte hoher Schwell selbst in die Buchten auf der Westseite.

Kurzfristig entschied ich deshalb, die 845sm entfernten Louisaden anzusteuern. Die Louisaden gehören zu Papua Neuginea, unzählige Inseln und kaum Segler, die dort stoppen, machten mich neugierig. Ich entschied mich für die Calvados Chains, viele kleine Inseln dicht beieinander mit guten Ankerplätzen. Der Kräftige Wind hielt durch und nach 7 Tagen stand früh morgens vor der Einfahrt ins Riff. Durch den kräftigen Wind, Springtide und 2 Stunden vor Hochwasser sah ich nur weiße Schaumkronen in der Duna Labwa Passage. Bei 3 m Welle hatte ich aber auch keine Lust noch lange zu warten.

Ich war schon die ganze Nacht mit „angezogener Handbremse“ gesegelt, um mit Tageslicht anzukommen und der Wind nahm noch zu, hatte Böen 7-8 inzwischen. Also Augen zu und rein ins Vergnügen , mit klein gerefftem Vorsegel und Maschine hielt ich mich am Rand des Riffs und wurde 30 Minuten heftig durchgeschüttelt und geduscht, wie in der Waschmaschine. Die Geschwindigkeit ging bis auf 2 Knoten runter und das Schiff war kaum auf Kurs zu halten, dann war ich endlich durch…puh ha!!! Nun noch 8 sm gegen den Wind zum Ankerplatz auf Kuwanaka Island.

Als der Anker endlich viel, war ich wirklich froh und reif für die Koje. Aber es hatte sich gelohnt, am nächsten Tag kamen die Locals mit ihren Kanus ohne Ausleger zum Schiff, hießen mich willkommen und fragten, ob wir Dinge tauschen können. Geld hat wenig wert, weil es nichts zu kaufen gibt. Die Menschen leben in und von der Natur, freuen sich über alles, was man ihnen gibt. Die Kinder besonders über meine Süßigkeiten, die ich extra dafür gekauft hatte. Für Angelhaken, Leinen, Schreibhefte etc. bekam ich Früchte, Kokosnüsse und Gemüse. Was grad so in ihrem Garten zu ernten war. Hab die nächste Zeit mein Schiff gründlich aufgeräumt und alles verschenkt, was ich nicht wirklich brauchte. Sogar wirklich alte T-Shirts wurden gern genommen.

In den verschiedenen Buchten der kleinen Inseln lernte ich liebe Menschen kennen, die mir ihre kleinen Dörfer zeigten und gern zum Kaffee an Bord kamen. Besonders in der Blue Lagoon kam Warren oft an Bord und hat mir viel über Leben, Familie und Probleme in seinem Leben erzählt. Am letzten Tag saßen wir 8 Stunden zusammen, reparierten und löteten defekte Dinge vom ganzen Dorf. Zum Abschied bekam ich eine Muschelhalskette und eine schöne Schnitzerei geschenkt und eine Liste mit Mails, die ich für sie verschicken sollte. Netz, Radio, Strom etc. gibt es natürlich nicht. War eine tolle Erfahrung, wie einfach gelebt werden kann, ohne unzufrieden zu sein.

Wieder hieß es Abschied nehmen und das nächste Ziel war Port Moresby. Viele üble Geschichten waren mir zu Ohren gekommen, bezüglich Kriminalität. Meine Erfahrungen gibt´s im nächsten Bericht. Laßt es euch gut gehen. Bis dann Frank/Maxim

2019.07.05 Törnbericht von Fiji


Bula Bula von Fiji,

auch hier auf den über 300 Inseln , von denen ich mir nur ein paar näher anschauen konnte, geht meine Zeit schon wieder dem Ende entgegen.

Am 2.5.19 ging es von Bora Bora, bei frischem Ostwind und 3m Welle, auf die am Ende 737 sm zum Suwarrow Atoll. Nach 3 Tagen ließ der Wind deutlich nach und auch kurze Flauten mußten ausgesessen werden. Trotz allem ging es gut voran und nach 7 Tagen stand ich kurz vorm Ziel, als der Himmel dunkel wurde, der Wind stark auffrischte und mir genau auf die Nase blies. Dann Starkregen und Windboen bis 40 kn, aufkreuzen und bei dem Wetter und Dunkelheit in den Pass vom Atoll einlaufen unmöglich. Also Segel reffen, beidrehen und schlafen gehen. Nach 5 St war das schlimmste vorbei und der Wind auf Nord gedreht.

Morgens um 8:30 am 10.06 war ich am Pass und trotz ordentlich Wind und Welle war die Einfahrt spannend, aber kein Problem. Die Tide paßte und so schoß die "Maxim" in das Suwarrow Atoll, begleitet von schäumenden Brechern links und rechts am Riff. Als ich um die Ecke bog war das Wasser glatt und kein einziges Schiff vor Anker, so hatte ich es mir gewünscht. Selbst die 2 Ranger aus Neuseeland, die hier in der Hauptsaison von Juni bis Oktober stationiert sind, waren noch nicht da. Ein Atoll mitten in der Südsee für mich allein, wow.

Die nächsten Tage trafen dann noch 3 Einhandsegler ein, Guy und Denis aus Frankreich und Jacky aus Australien, sowie ein Paar, Leoni und Wolfgang aus Deutschland. Wir nahmen die Hütte der Ranger in Beschlag und hatten eine unvergessliche Zeit zusammen, lange Abende mit gutem Essen, Getränken und toller Musik von Jacky und Denis. Am Tag ging es zum Schnorcheln und das wunderschöne Atoll, auf dem der Neuseeländer Tom Neal 20 Jahre bis zu seinem Tod allein gelebt hat, wollte erkundet werden.

Mein nächstes Ziel rief und so trennten sich unsere Wege. Am 16.5.19 ging der Anker hoch und ich nahm bei leichter Brise Kurs Samoa, der Törn war geprägt von Leichtwind und Flauten, für die 611 sm brauchte ich 9 Tage !!! Kam aber am 26.5.19 an, da ich die Datumsgrenze überschritt und einen Tag verlor. Als ich in Apia ankam und den kleinen Yachtsteg anlief, staunte ich nicht schlecht, als Jacky und Denis auch da waren, hatten Pläne geändert und den Motor eingesetzt und waren einen Tag vor mir da.

Beim "Anleger" erzählten die beiden mir begeistert von ihrer Inselrundfahrt, die sie an dem Tag gemacht hatten, also hatte ich schon wieder ein Programm. An Samoa begeisterten mich vor allem die extrem coolen, freundlichen Locals, alle lächeln und grüßen freundlich, fragen woher man kommt und wünschen viel Spaß auf ihrer Insel. Aussergewöhnlich, macht Spaß, so einfach durch die Stadt und über die Märkte zu spazieren. Die Inselrundfahrt unternahm ich mit einen coolen Taxifahrer, Cieti und einem jungen Backpacker aus Tschechien. Hatten einen super Tag, besichtigten die riesen Villa, in der Robert Louise Stenenson gelebt hat, sahen Wasserfälle, dichten Regenwald, tolle lange Strände und schwammen in riesigen Fels löchern in türkisem Wasser. Cieti erzählte uns viel über die Geschichte (war um 1900 dt Kolonie) der Insel und das Leben dort. Er erklärte mir auch, das ein Mann mindestens 100 kg wiegen muss und warum ich denn so dünn sei.  Am nächsten Morgen stand er übrigens strahlend vor dem Schiff und brachte mir einen Stapel Pancakes mit einer süssen, fetten Sauce. Er will mich füttern, damit ich so ausehe wie er, war sein Kommentar.

Gut das ich mit altem Gewicht am 3.6.19 auslief mit Ziel Fiji, wo ich nach einem perfekten Segeltörn am 8.6. morgens in Savusavu auf Vanua Levu ankam. Fiji besteht aus 2 großen Hauptinseln und über 300 kleinen Inseln. Besonders die vielen Inseln (alle im riesigen Innenriff, ca 70 sm lang) im geschützten Westen von Viti Levu, haben mich begeistert. Mit Jacky, die ich hier zufällig wieder traf, fuhr ich im Localbus über die Insel und erlebten das Leben der Locals live, besuchten Lambasa und deckten uns dort mit Obst und Gemüse auf dem Markt ein. Jacky lief dann aus und beendet nach 4 Jahren ihre Weltumsegelung in Bundaberg/Australien. Ich tingelte durch die Inselwelt mit Bade- und Schnorchelstops an Minisandinseln, verbrachte tolle Tage in der berühmten Muscet Cove Marina, hab jetzt lebenslange Mitgliedschaft und anker jetzt in Vitu Levu, vor der Denarau Marina, bunkern und ausklarieren ist hier ideal.

Am 5.7.19 soll es dann nach Vanuatu gehen - also, genießt den Sommer, glg und bis dann Frank/Maxim

2019.05.01 Törnbericht aus Bora Bora

Hallo,da meld ich mich schon wieder.

Jetzt folgt wirklich ein Traumziel dem anderen und es ist schon etwas schwierig, manchmal das alles zu realisieren. Würde mir gern mehr Zeit lassen, aber ich muss die Saison nutzen, um all meine Ziele zu erreichen - "Luxusprobleme".

Nach entspannten Tagen auf Raroia, die wir mit Schnorcheln und Erkunden der kleinen Inseln, auf einer der Inseln ist Thor Heyerdahl mit seiner Kontiki gestrandet und es gibt einen Gedenkstein dort, Kokosnüsse, Kokoskrabben ,Muscheln und Schnecken sammeln für leckeres Essen verbracht haben, ging es am 17.3.19 zum nächsten Tuamotu Atoll nach Tahanea.

Nach 146sm kam ich in der Nacht um 3 Uhr am Pass an und mußte warten bis es hell wurde und Niedrigwasser um 9:10 das Einlaufen möglich machte. Mit Motor und Vorsegel lief es super und 30 Minuten später viel der Anker vor einer dichtbewachsenen Palmeninsel auf 6 m Wassertiefe in den weissen Korallensand. Tahanea ist unbewohnt und es ankerten nur 2 andere Segler in 2sm Entfernung. Die Insel war wirklich sehr schön, kleiner Sandstrand, dichte grüne Vegetation, viele Kokosnüsse, schönes Aussenriff und eine blaue Lagune mit glasklarem Wasser. Baden, schwimmen und schnorcheln vom Feinsten. In der Nacht hört man die Brandung am Aussenriff und liegt trotzdem hinter der Insel total ruhig und geschützt. Allein in dem Tuamotus könnte ich ein ganzes Jahr und länger rumsegeln.

Am 24.3.19 ging es 55sm weiter nach Fakarava, eins von den großen Atollen (ca 30 sm lang). Ich steuerte den Südpass an und diesmal war mein Timing perfekt und ich konnte am 25.4 morgens um 6 Uhr in den Pass einlaufen und an einer kostenlosen Mooringboje festmachen. Der Südpass steht wegen seinem besonderen Korallengarten und dem Fischreichtum unter Naturschutz. Nachdem die "Ozean Maiden "und "Uproar" ,ein nettes amerikanisches Seglerpaar, eintrafen, ging es zum ersten Driftschnorcheln in den Pass.

Mit dem schnellen Dinghi von "Uproar" fuhren wir raus durch den Pass und ließen uns vom einlaufenden Strom beim Schnorcheln wieder in den Pass driften. Mit zum Teil 4-5 kn ging es durch die atemberaubende Unterwasserwelt des Atolls. Es ist wirklich unbeschreiblich, bunte Korallen, tausende von verschiedenen Fischen in allen Farben und natürlich auch viele Haie und Rochen. Am 3.Tag ging es zur Mitte des Passes, wo sich die sogenannte "Wall of Sharks" in ca 40m Tiefe befindet. Das Wasser war glasklar und ich lies mich als erstes aus dem Dinghi fallen. Als ich mich umsah, blieb mir die Luft weg, es wimmelte von Haien um mich rum. Viele kamen neugierig aus der Tiefe und begutachteten uns aus nächster nähe. Schwarz -und Weisspitzenhaie und viele Grauhaie waren um uns und unter uns,hab 150-200 geschätzt.Nach 2 Stunden war das unglaubliche Abenteuer vorbei und wir alle völlig geflasht !! In meinem Facebookprofil gibts ein Video davon, welches Silke gemacht hat. Wir waren jeden Tag schnorcheln, aber nur einmal war es sooo aufregend, unglaublich schön und immer anders war es jeden Tag. Es gibt einige Tauchschulen dort mit kleinen Hütten, die man mieten kann, es lohnt sich ;-).

Auch hier viel der Abschied schwer, als es am 31.3.19 auf nach Tahiti/Papeete ging. Für die nur 242 sm brauchte ich fast 4 Tage. Kaum Wind und so kam ich erst am 4.4.19 in Papeete an. Nach Panama City war Papeete die erste richtige Stadt und ich mußte mich nach 9 Monaten erstmal wieder daran gewöhnen. Vor allem das Angebot im riesen "Carrefour" Supermarkt hat mich am ersten Tag völlig überfordert. Ansonsten hat mir Papeete gut gefallen, die Gegensätze machen ja die Reise gerade spannend für mich.

Nachdem die Stadt besichtigt und die Vorräte aufgefüllt waren, ging ich am 10.04.19 Anker auf und segelte die 22sm rüber nach Morea und ankerte in der bekannten Cooksbay. Die Insel hat tolle Berge und Felsformationen und ich ging mal wieder ausgiebig wandern. Anschließend ankerte ich noch in der Opunohu Bay und segelte am 14.4.19 weiter nach Huahine, wo ich am 15.5 nach 95 sm ankam.

Huahine hat wenig Tourismus und ist wild und ursprünglich. Bin dort im Innenriff die Insel entlang gesegelt und hab vor einer edlen Hotelanlage geankert. Wurde dort nett begrüßt und durfte die Anlagen benutzen. Duschen, Wasser bunkern, Liegen am Strand und eine Hotelbar, welch ein Luxus ! Mein nächstes und wohl letztes Ziel in frz Polynesien ist Bora Bora, wo ich am 25.4.19 nach 55sm morgens ankam und die kleine aber wirklich schöne Insel im Morgenlicht bewundern konnte. Hab die Insel dann von Norden nach Süden im Innenriff erkundet und schöne Ankerplätze in flachem, türkisen Wasser gefunden.

Nach 9 Monaten in frz Poylynesien heißt es nun bald Abschied nehmen und ausklarieren. Das nächste Ziel ist ein sehr abgelegenes kleines Atoll - Suwarrov. Es ist unbewohnt, gehört zu den Cook Inseln und wird von Neuseeland verwaltet. Werde mich die nächsten Tage auf die 700sm dorthin aufmachen und freu mich schon endlich mal wieder eine längere Strecke zu segeln.

Melden werd ich mich wohl erst wieder von Samoa aus können - mal schaun wie es löpt,bis dann,glg Frank/Maxim :-)

2019.04.08 Törnbericht aus Tuamotus / Raroia

Hallo...nach 7 wunderschönen Monaten auf den abwechslungsreichen Inseln der Marquesas geht die Reise weiter. Da die Zeit zum Segeln in der östlichen Südsee langsam wieder sicherer wird und ich mich auf längere Distanzen im blauen Pazifik zu segeln freue, habe ich mich am 04.03.2019 gegen 14 Uhr von Vaitahu auf Tahuata in Richtung Tuamotus aufgemacht.

Mein erstes Ziel ist das Atoll von Rarioa im Osten der Tuamotus. Für den 430sm langen Törn hatte ich ca 4 Tage eingeplant. Nach dem einwöchigen Werftaufenthalt in Atuona/Hiva Oa lief die "Maxim" locker einen Knoten schneller und die Windvorhersage für die nächsten Tage war mir Ost 4 perfekt. In den letzten 7 Monaten hab ich 6 von den 7 grossen Inseln der Marquesas angelaufen und erkundet; viele schöne Erlebnisse in der Natur und mit Einheimischen und Seglern aus aller Welt gehabt. Deshalb viel der Abschied nicht leicht und die Entscheidung die letzte Insel (Ua Pou) auszulassen kam plötzlich da die Lust zu segeln und die Neugier auf die Atolle der Tuamotus zu gross wurde !!

Also hieß es Wasser, Obst und Gemüse bunkern...das ist in den Atollen kaum zu bekommen und in Vaitahu, meinem letzten Ankerplatz, gab es im Dorf von den freundlichen Locals alles was ich brauchte und ich konnte um 14 Uhr gut ausgerüstet die Segel setzen. Eine leichte Brise trieb mich gemächlich an der tollen Küste von Tahuata entlang,die schon dazugehörigen Delphine ließen nicht lange warten und ich hatte Zeit mich von den Marquesas zu verabschieden, die nun 7 Monate ein warmes Zuhause waren.

Am Südkap der Insel setzte dann auch der vorhergesagte Ost ein und mit 6-7 kn schnitt die "Maxim" ungerefft wie lange nicht durchs relativ glatte,blaue Wasser...segeln vom feinsten also. Am Abend reffte ich das Vorsegel für eine ruhige Nachtfahrt etwas ein und mit 6 kn ging es in eine sternenklare Neumondnacht, in der ich bis 23 Uhr den unglaublichen Sternenhimmel und Meeresleuchten im Kielwasser der Windfahnensteuerung genoss. Das schöne Gefühl wieder längere Strecken zu segeln hielt die nächsten Tage bei konstantem Wind an und wurde nur ab und an durch Squalls mit Boen und Regen getrübt. Trotz deutlich gerefften Segeln war ich zu schnell und stand nach 3 Tagen und 14 St. morgens um 4 vor dem schmalen Pass ins Atoll von Raroia.

Nun hieß es warten, bei Dunkelheit und zuviel Gegenstrom ist vom einlaufen durch den Pass dringend abzuraten. Am Vormittag dann brauchte ich 3 Anläufe um gegen die Strömung ins Atoll zu kommen und der Motor mußte alles geben dabei. Aber dann war es geschafft und das ca 20 sm lange Atoll lag wie ein grosser Binnensee mitten im Pazifik vor mir. Stahlblaues Wasser und leuchtende Farben über den Korallenriffen die es überall gibt verlangen etwas Aufmerksamkeit bei der Navigation, da die Sonne aber hoch stand und damit eine perfekte Sicht gewährleistet, ist ging es rasch die ca 6 sm auf die geschützte Ostseite des Atolls und dort vor einer kleinen Insel viel der Anker.

Wow, welch eine Kulisse, kitschig schön könnte man sagen, weil alle Südseeklischees hier erfüllt werden. Es ist der ruhigste und seit den San Blas Inseln schönste Ankerplatz der Reise, spiegelglattes türkieses Wasser vor Palmeninseln und dahinter Brandung auf dem Aussenriff. Nur die Papillion mit Katja und Mathias ankern in der Nähe und Ocean Maiden mit Silke kommt noch, sonst kein Boot in Sicht.

Eine lustige Truppe die eine coole Zeit hier verspricht. Werde dann wohl noch andere Atolle ansteuern, da sie sich alle unterscheiden und ihre eigenen Reize haben. Bin gespannt drauf und werde euch teilhaben lassen,

glg aus dem Paradies Frank/Maxim

2018.08.09 Törnbericht auf Fatu Hiva/Marquesas

Kahoua, am 6.6.18 um 10:00 Ortszeit setzte ich das Großsegel, machte die Leine an der Mooring vor Contadora los und damit ging der lange Törn zu den Marquesas nun tatsächlich los. Mein Traum vom Segeln mit der Maxim in die Südsee wurde greifbar.

Trotz schlechter Windvorhersage,Süd 2, hatte ich leichten W bis NW Wind und konnte gemütlich mit vollen Segeln ohne Welle aus dem Golf von Panama segeln. Begleitet wurde ich von unzähligen Delphinen, die übermütig mit der Maxim spielten und tolle Luftsprünge machten. In einige Entfernung zogen 2 riesige Wale ruhig ihre Bahn. Schon bald lagen die Las Perlas Inseln achteraus und am nächsten morgen hatte ich Kap Mala an backbord und war aus dem Golf raus.

Damit war allerdings das Glück mit dem Wind vorbei. Mein Wegpunkt nördlich Galapagos lag in südwestlicher Richtung ca 750 sm entfernt und genau daher wehte der Wind mit frischen 5 Bft. Also begann mühsames aufkreuzen; der Wind nahm noch zu und reffen war angesagt. Zu allem Überfluss hatte ich auch noch ca 1,5 kn Strom von vorn, was das Aufkreuzen nicht leichter machte. Ich entschloss mich nach 3 Tagen, erstmal Südkurs hoch am Wind zu segeln und auf eine Winddrehung zu hoffen. Die kam allerdings auch nach 3 weiteren Tagen nicht. Der Himmel war seit Tagen grau und nach einem heftigen Squall war plötzlich der Wind komplett weg.

Da ich nun zurücktrieb und in der hohen Welle furchtbar mit schlagenden Segeln hin und her geworfen wurde, nahm ich das Vorsegel weg, Groß total dicht und Motor an, Kurs Galapagos. Nach 24 Stunden kam endlich Wind aus SSW, der schnell auffrischte und mit 6 Bft und einer groben konfusen Welle das Segeln sehr nass und ungemütlich machte. Aber nach 7 Tagen endlich auf Kurs zum Wegpunkt nördlich Galapagos,noch 402sm bis dahin. Der Wind ging am nächsten Tag auf 4-5 Bft zurück und es wurde angenehmer zu segeln. In der Nähe der Galapagosinseln kamen wieder Delphine und viele verschiedene Seevögel,einige grosse Tölpel landeten auf dem Bugkorb und segelten stundenlang mit. Auch das Kochen und Leben unter Deck wurde leichter und angenehmer, da der Wind gaaanz langsam weiter auf Süd drehte.

Nach 14 harten Tagen stand ich endlich nördlich Galapagos, der Gegenstrom kippte und schob mich jetzt mit 1 Kn Richtung West; 1097 sm lagen im Kielwasser. Also weiter Richtung Äpuator. Leider erwischte mich eine Flaute und es ging nur noch seehr langsam mit 2 bis 2,5 Kn voran. Den Motor wollte ich aber bis zum Ziel nicht mehr einsetzen. Leckeres Essen kochen, angeln, lesen, kleine Arbeiten am Schiff erledigen und faulenzen bestimmten nun den Bordalltag. Ich hatte meinen Rythmus gefunden und fühlte mich rundum wohl,der Schiffsverkehr hatte total nachgelassen und ich konnte jede Nacht durchschlafen - herrlich.

Nach 20 Tagen war Äpuatortaufe, bei 101 Grad und 53 Minuten West war es soweit, wir querten die imginäre rote Linie und segeln von nun an auf der Südhalbkugel. Neptun und Rassmus waren gnädig, bei 4 Bft aus Süd, blauem Himmel und stahlblauem Wasser wurden wir getauft und es gab Rum zum feiern. War ein toller lustiger Tag (siehe Foto). Nach einer kurzen Flaute stellte sich am 27. Tag endlich der SO Passat ein und wehte mit zarten 2-3 Bft.

Die Tagen gingen schnell vorbei und alles lief toll. Bei herrlichem Wetter fing beim Angeln Mahi Mahis (Goldmakrelen), tolle wunderschöne Fische, bis 1,30m lang und kleine Thunfische. Dann gab es 2 bis 3 Tage morgens, mittags und abends Fisch. Nach 2 Mahi Mahi und 2 Bonitos war mein Fischbedarf auch gestillt.Hab die Mahi Mahi dann jeden Tag stundenlang beobachtet, wie sie das Schiff als Deckung benutzen, dann blitzschnell in die Schwärme von fliegenden Fischen stoßen und Beute machen. Die fliegenden Fische flüchten in die Luft und fliegen 50 bis 100 m weit, um sich zu retten. Sie werden dabei aus der Luft von Fregattvögeln und Tölpeln angegriffen; ein spannendes und tötliches Schauspiel das nie langweilig wurde zu beobachten.

Das lange allein sein auf See war kein Problem für mich, man hat viel Zeit zum Nachdenken, da es keinerlei Ablenkung gibt. Die Gedanken werden sehr klar und man erinnert sich an viele schöne Dinge aus seinem Leben, die schon fast vergessen waren und macht neue Pläne für die Zukunft. Leider ist der SO Passat im Pazifik nicht so beständig, wie der NO Passat auf dem Atlantik. Hatte immer wieder schwache Windphasen und machte nur Etmale von 80 sm. War aber egal, da ich von allem genug an Bord hatte und mir dieses Leben ja gefällt.

Eines morgens kam ich ins Cockpit hoch und ein grosser Tölpel saß auf der Winsch und glotzte mich an. Sah dann
rauf zu den Solarpanelen; ich folgte seinem Blick und da glotzten mich noch 3 von oben an. Sofort verscheucht die Kollegen und dann sah ich die Hinterlassenschaften. Cockpit und die Solarpanelen total zugekackt. Zwei Stunden putzen waren angesagt, bei dem Seegang keine ungefährliche Sache da oben zu putzen, aber sonst kein Strom. Zum Glück kamen die 4 nie wieder.

Nach 48 Tagen, früh am Morgen, tauchte dann endlich Fatu Hiva am Horizont auf. Bis über 1000 m hohe Berge, die immer grüner wurden, je näher ich kam. Rundete die Südspitze der Insel und lief um 14 Uhr Ortszeit in die Bay of Virgins ein. Eine traumhafte Kulisse, spektakuläre Felsformationen, Bergziegen und üppige Vegetation überforderten meine Augen total, nach soviel Blau. Herrliche Gerüche verwirrten die Sinne. Als der Anker fiel und hielt, war ich total aufgewühlt, der Traum von der Südsee war erfüllt.

Fazit des Langtörns: Alles hat soweit an Bord zum Glück gehalten und funktioniert. Eine Reffleine ist in einem Squall gebrochen und mußte beim bockenden Schiff ersetzt werden. Sonst nur Verschleiss an den Steuerseilen der Windfahnensteuerung. Genug Strom, Wasser und Lebensmittel, hätte noch 6 Wochen segeln können. Allein zu segeln heißt nicht einsam zu sein, hab mich schon in Ankerbuchten mit vielen Schiffen einsamer gefühlt. Hatte zu jeder Zeit ein gutes ind sicheres Gefühl an Bord. Alle Erwartungen voll erfüllt, ein unbeschreibliches und einprägendes Erlebnis !!!                  

Nun hab ich erstmal Pause und hüpfe die nächsten 6 Monate hier von Insel zu Insel und Bucht zu Bucht, bis die Hurricaneseason im März vorbei ist. Dann warten die Atolle der Tuamotus, Tahiti, Morea, Bora Bora und so weiter.

Halte euch auf dem Laufenden, glg Frank/Maxim

2018.06.05 Törnbericht aus Panama/Las Perlas

Buenos Dias aus Panama/Las Perlas...bevor meine Reise am Mittwoch weiter geht, ein Rückblick auf die vergangenen zwei Monate im schönen und kontrastreichen Panama.

Am 5.4. früh am Morgen gegen 5 Uhr kam der Lotse mit dem Lotsenboot an Bord der Maxim. Die erste Überraschung kam gleich, da 2 Lotsen an Bord kamen; ein Lotse war noch in Ausbildung. Mein Bruder Udo, der seit einigen Tagen da war und mir als Linehandler behilflich war, bekamen eine kurze Einweisung und schon ging es Anker auf. Die anderen 3 Linehandler schliefen noch unter Deck, wir waren also mit 7 Leuten auf dem Schiff...puh, ganz schön viel, wenn man gewohnt ist, allein zu segeln oder mal zu zweit an Bord ist, aber ist halt Vorschrift. Das andere Schiff, die Ozean Maiden, mit Silke, die ich schon ein Jahr zuvor in Hooksiel kennengelernt hatte und nun zufällig zusammen mit mir den Kanal passierte, fuhr mit uns Richtung erste Schleuse.

Alle waren aufgeregt und etwas angespannt. Ich hatte aber ein gutes Gefühl, da ich Udo an Bord hatte und meine 3 Franzosen, 2 Jungs und eine Dame, machten ein sehr netten und zuverlässigen Eindruck, obwohl sie keine Segelerfahrung hatten.

Vor der ersten Schleuse ging ich bei Silke längsseits und zusammen fuhren wir hinter einem großen Pott in die Schleuse. 4 Wurfleinen flogen über die Schiffe, Festmacherleinen anknoten und schon wurden von jedem Boot 3 Leinen die Schleusenmauern hochgezogen, belegt und von meiner Crew dichtgeholt - uff, geschafft.

Lief wirklich gut dafür, das wir zum ersten mal zusammen funktionieren mußten, auch der Lotse machte einen zufriedenen Eindruck. Schon gingen die Tore zu und gewaltige Wassermassen drangen in die riesige Kammer wobei mit steigendem Wasserspiegel die 4 Leinen gleichmäßig dichtgeholt bzw beim abwärts schleusen gefiert werden. Alles klappte gut und so machten wir 3 Schleusen nacheinander, wobei wir ca. 26 m hoch gingen. Da wir das Glück hatten, an einem Tag den ganzen Kanal zu passieren, ging es gleich los durch den großen Gatunsee und dann durch den eigentlichen Kanal, ca 35 sm.

Die Fahrt war gemütlich und informativ, da die Lotsen uns viele Infos gaben und kleine Geschichten erzählten. Ich hatte auch genug zu tun, um die ganze Bande mit Frühstück, Mittagessen und Getränken bei Laune zu halten. Da ich meinen betagten guten Volvodiesel nicht zu sehr belasten wollte, fuhr ich mit den geforderten und von mir vorher angegebenen 5 kn Marschfahrt.  Die Ozean Maiden war etwas schneller und mußte dann leider schon ohne uns durch die 3 Schleusen runter zum Pazifik.

Also kurze Aufregung an Bord, die Lotsen bekamen neue Anweisungen und nach kurzer Wartezeit mußten wir alleine schleusen, das heißt alle 4 Leinen bedienen etc. Nicht ganz einfach und ungefährlich, da grosse Strömungen in den Kammern auftreten und wirklich alles klappen muss. Nachdem ich alle nochmal kurz eingewiesen und wir alle Leinen klar hatten, ging es los.

Wir waren diesmal vor dem grossen Pott und somit direkt vor den Schleusentoren. Der Dicke von hinten kam ganz schön nah, wird aber von 4 Lokomotiven gezogen und dann gebremst. Neben uns in der anderen Kammer lag ein riesen Kreuzfahrschiff, kam mir ziemlich winzig vor irgendwie !!

Alle machten einen suuper Job und nach der letzten und gefährlichsten Schleuse, extreme Strömung durch Süss und Salzwasservermischung, ging das letzte Tor zum Pazifik und damit zur Südsee auf.

Mein grosser Traum, alle Anspannung viel ab und ich glaub es lief eine Träne! Wir passierten die Bridge of Americas und waren im Pazifik, die Lotsen wurden abgeholt und verabschiedeten sich mit netten und lobenden Worten von uns, was mich sehr gefreut hat ,da es viele andere Geschichten gibt, wo es nicht so harmonisch verläuft.

Das war also die letzte Schleuse vor Hooksiel , ging mir so durch den Kopf, als wir auf dem Weg zur Playjita Marina waren. Um 18 Uhr machten wir dort nach einem langen, aufregenden, spannenden und erfolgreichen Tag fest. Ein Anlege und Abschiedsbier mit der tollen Crew und dann waren Udo und ich allein an Bord. Nach 2 Tagen ging es weiter zu den Inseln im Golf von Panama. Taboga, Mogo Mogo,Chapera und Contadora waren unsere Ziele, herrliche Ankerplätze, tolle Natur, Wal-Delphin-Rochen-und Haisichtungen, Schnorcheln, Lagerfeuer am Strand und Relaxen ließen die Zeit verfliegen und Udo mußte nach fast 3 Wochen wieder heim. Ich genoss noch einige Zeit auf Contadora, bastelte am Schiff und plante die weitere Route, bevor ich nach Panama City segelte und mit dem Ausrüstungs -und Verproviantierungsmarathon begann.

Da in der Südsee die nächsten Monate nicht alles zu bekommen ist und wenn dann wirklich teuer, schleppte ich 2 Wochen lang Lebensmittel, Getränke, Diesel und vor allem Wasser an Bord. Alles mußte mit dem Bus, Taxi und dann mit dem Dinghi an Bord. Und Panama City ist riesig und die Wege weit.

Dann war es endlich soweit und Ariana kam mich besuchen. Hatten uns seit Curacao ja nicht mehr gesehen. Vom Flughafen schnell an Bord und nächsten Tag ging es am Abend los Richtung Isla del Rey, ca 50 sm. W ir hatten 2 wunderschöne Wochen, Isla del Rey, Espiritu Santo, Isla Canas, Mogo Mogo, Chapera und Contadora waren unsere Ziele. Die Las Perlas sind echte Perlen im Golf von Panama, wenn auch mit wenig Wind. Nun bin ich wieder alleine, hab die Maxim seeklar gemacht und bin heiss auf die 4000 sm bis zu den Marquesas in frz Polynesien.

Für die Reise rechne ich mit mindestens 40 Seetagen, da die Winde auf den ersten 800 sm eher schwach und aus wechselnden Richtungen kommen. Nach den Galapagosinseln (leider zu viele Auflagen und teuer) die ich nicht anlaufen werde, überquere ich den Äpuator. Bei ca 100 Grad West (Neptun wartet da mit der Taufe auf mich ),wenn es so läuft, wie ich möchte. Auf den Marquesas möchte ich die Insel Fatu Hiva zuerst anlaufen und in der "Bay of Virgins " vor Anker gehen.

Schauen wir mal, wo ich lande, Schiff und Skipper sind in top shape...bis bald dann mal, Frank - Maxim

Die letzte Schleuse vorm Pazifik - das winzige Schiff sind wir - vielen Dank den Lotsen u. meiner super tollen Crew.Lg Frank

2018.03.21 Colon

Habe heute, nach viel Papierkram, den Termin für meine Passage durch den Panamakanal erhalten. Der 05.04.18 ist das Tor zur SÜDSEE !!!!

Die Stadt Colon ist grausam und hat eine hohe Kriminalität. Mußten mit viel Bargeld von Bank zu Bank, uns nur mit dem Taxi bewegen, um den Kanaltransfer zu bezahlen.

2018.03.15 Törnbericht aus Portobelo/Panama

Hola aus Portobelo/Panama, habe es jetzt fast bis zum Panamakanal geschafft, es sind noch ca 20 sm bis Colon...aber der Reihe nach.

Nach einem wunderschönen Urlaub mit Ariana auf Curacao ging es am 03.02.18 aus der schönen und gut geschützten Bucht von Spanish Water raus auf See, mit Ziel Santa Marta/Kolumbien. Mit schöner Passatbrise aus NE lief die Maxim mit 5 kn an Aruba vorbei Richtung Westen. Für die 356 sm hatte ich 3 Tage gerechnet und war morgens in Curacao gestartet, um bei Tageslicht in St Marta anzukommen. Die Reise lief perfekt, wenn auch mit einigem Schiffsverkehr. Schlafen war länger als 30 Minuten am Stück nicht möglich, aber damit komme ich recht gut klar.

Am 3.Tag kam frühmorgens die kolumbianische  Küste mit ihrem bis zu knapp 5800m hohen Bergen in Sicht, die nur ca 50km von St Marta entfernt sind. Genau das bekam ich dann auch in der letzten Stunde vor dem Einlaufen zu spüren. Fallboen bis 45 kn peitschten das Meer auf und ich hatte grade früh genug mein Vorsegel bis auf einen kleinen "Fetzen" (5qm) gerefft. Mit 6-7 kn ging es vor die Hafeneinfahrt. Meine Hoffnung, es würde etwas weniger dicht unter Land, war nur Wunschdenken. Also mit Mühe Vorsegel einrollen, alle Fender raus, Leinen vorbereiten, Motor an und rein in den Hafen. Ist alleine gar nicht so einfach bei dem Wind anzulegen. Ein netter Holländer kam gleich zu Hilfe und nahm die Leinen an. War echt froh, als die Maxim fest war. Der Hafen ist ziemlich neu und alles in einem top Zustand. Bin ich gar nicht mehr gewöhnt, soviel Luxus, liege ja sonst nur noch vor Anker. Habe allerdings aus Sicherheitsgründen hier den bewachten Hafen vorgezogen.

Von St Marta aus konnte ich schöne Touren in den Urwald machen, nach Minca zu den Wasserfällen und 2 Tage nach Cartagena mit dem Bus, wo ich in einem Hostel übernachtet habe. Cartagena muss man sich wirklich in Ruhe ansehen, tolle Altstadt und natürlich die Festung. War sehr angenehm überrascht von Kolumbien und hab mich immer sicher gefühlt. Die netten Menschen geben gute Tips, wo man besser nicht hingeht.

Der starke Wind blieb die ganze Zeit erhalten und ich wollte langsam weiter, da keine Besserung in Sicht war, bin ich nach 11 Tagen morgens ausgelaufen. Konnte kaum aus der Box kommen, weil der Wind mich auf den Steg drückte. In einer winzigen Boenpause die letzte Leine los und mit Vollgas raus. Ich hatte am Vortag ausklariert und alle Papiere waren in Ordnung. Kaum aus dem Hafen, kommt schon ein Polizeischnellboot auf mich zu.

Über Funk mußte ich alle Angaben durchgeben, die sie haben wollten und das bei dem Wind. Die Maxim trieb einfach 15 Minuten lang durch die Bucht, dann war alles ok und ich durfte endlich segeln - mein Traumziel die 365 San Blas Inseln.

Der Wind nahm wie vorhergesagt noch zu und weiter draußen baute sich eine üble Welle auf. Die Windfahnensteuerung kam immer wieder an ihre Grenzen, wenn 2 Brecher nacheinander die Maxim erwischten. Um Bruch zu vermeiden, ging ich 22 Stunden durchgehend Ruder. Dann konnte ich nicht mehr und habe beigedreht und driftete, damit ich 2 Stunden schlafen konnte. Kaum aufgewacht, lies der Wind nach und nach einiger Zeit wurde auch
die Welle angenehmer. Windfahne eingestellt und erstmal ausgeruht und gegessen. Es wurde dann immer besser und der Rest der Reise war gemütlicher.

Nach 303 sm und 32 Std ging ich vor der kleinen bewohnten Insel Nargana am Rio Diabolo vor Anker. Nach 12 Std Schlaf am Stück war ich wieder fit und bereit zu neuen Abenteuern. Auf Nargana lernte ich einen Kuna Yala namens Frederico kennen, der mich in seine Hütte einlud und nachdem ich seine ganze Familie kennengelernt hatte, viel über sein Volk und die Inseln erzählen konnte. Als Willkommensgeschenk auf "seiner Insel" bekam ich eine Staude mit leckeren kleinen Bananen. Am nächsten Tag machten wir 4 Stunden lang mit meinem Dinghi eine Fahrt auf dem Rio Diablo in den Regenwald. Gut das ich ihn als Guide dabei hatte...viele Untiefen, die ich nicht gesehen hätte, ein tolles Erlebnis.

Ich bin dann von Inselgruppe zu Inselgruppe gesegelt, alles 5-10 sm Distanzen, mit wenig Wind und ohne Wellen, weil alles durch Aussenriffe geschützt ist. An die Riffnavigation muss man sich gewöhnen und darf die Sonne beim ansteuern nicht von vorne haben. Anhand der Farbe des Wassers erkennt man die Riffe und mit der Sonne im Rücken steuert man so zu seinem Ankerplatz. Ganz schön aufregend manchmal!! Meine Ziele waren die Coco Banderas Cays, Hollandes Cays, Lemmon Cays und Eastern Lemmon Cays und zum Schluss El Porvenier. Oft war ich ganz alleine auf kleinen Inseln mit glasklarem Wasser, Palmen und weissem Sand - ein Traum. Habe oft meine Hängematte zwischen 2 Palmen gehängt und im Schatten gelesen oder vor mich hin geträumt.

Dann ging es über Puerto Lindo nach Portobelo, wo ich jetzt vor Anker liege und die Kanalpassage langsam vorbereite. In der Bucht hier hat schon Kolumbus und Captän Henry Morgan geankert. Auch die Mauern des alten Fort's sind noch zu bestaunen. Ein kleines verschlafenes Dorf.

Nächste Woche zum Kanal nach Colon. Mein Bruder Udo kommt am 2.4.18 und wird mich durch den Panamakanal begleiten. Werde dann, so hoffe ich, vom Pazifik aus berichten, glg Frank/Maxim

2018.01.17 Törnbericht aus Curacao

Frohes, gesundes neues Jahr wünsch ich euch.

Max,Ole und ich haben eine super schöne Zeit auf Barbados gehabt und Weihnachten mal ganz anders erlebt.

2017.23.38 Der Ausflug zur wilden Ostküste der Insel war spektakulär. Dafür sorgte der Busfahrer, muss früher Formel 1 gefahren sein und die anrollenden Atlantikwellen.

Kurz vor unserer Abfahrt trafen wir noch Adel und Michel mit ihrem Kat "Treib(t)gut", die ich auf den Kapverden kennengelernt hatte und grad angekommen waren. Beim kalten Bier gab es viel zu erzählen.

Am 28.12.17 sind wir morgens gegen 8:00 UTC gestartet und mit 5 Bft aus Ost schnell vorangekommen, Entfernung ca. 150 sm.

Der Plan war, abwechselnd 2 Stunden Ruder zu gehen. Leider wurden der Wind und die Welle mehr und Ole seekrank. Die eingenommenen Tabletten machten ihn total müde und so konnte er wenigstens unter Deck schlafen.

Max und ich sind dann im 2 Stunden Rhythmus Ruder gegangen. Max hat nichts verlernt und so lief alles bestens.

 

Wir hatten insgesamt 6 Squalls mit heftigem Regen, sodaß mein gutes Fischerölzeug endlich mal wieder zum Einsatz kam.

 

Nach 26 Stunden haben wir die Prickly Bay auf Grenada erreicht und sind mit dem ersten Licht in die geschützte Bucht eingelaufen. Nach einer Runde hatten wir einen guten Ankerplatz auf 8m Wassertiefe gefunden; es lagen ca. 60 Schiffe vor Anker!!!

Der Hafen ist super organisiert und es gibt wirklich alles was der Segler braucht. Auch Grenada haben wir mit Bus und den günstigen Sammeltaxis (laute Musik inklusive) erkundet. Sylvester fand eine super Party mit Livemusik, karibischem Buffet, Wunschgetränken und Feuerwerk in der Marinabar statt. War ein toller und lustiger Abend mit coolen Leuten.

 

 

 

Am 4.1.18 sind die Jungs wieder in die Heimat geflogen und ich hab die Maxim langsam seeklar gemacht und bin am 9.1.18 um 19 Uhr UTC ausgelaufen Richtung Curacao und hatte für die 430sm 3,5 bis 4 Tage eingeplant.

Diesmal blieb ich von Squalls verschont und segelte mit ausgebaumter Genua zwischen 5 und 6 kn. Herrliches segeln, die Windfahne steuerte und ich hatte meinen Rhythmus schnell wieder gefunden.

Auf dem Weg die venezuelische Küste entlang gab es einige kleine Inseln und Untiefen. Bin deshalb nachts besonders vorsichtig gewesen und alle 30 bis 60 min aufgestanden und dann die "Beinahekatastrophe."

In der letzten Nacht, ca. 27sm vorm Ziel, hatte noch 12 sm bis Klein Curacao und eine kleine Inseln,  die ich eng passieren mußte. Da ich zu schnell war und unbedingt Tageslicht brauchte, um den engen Kanal mit Untiefen bei der Einfahrt nach Spanish Water anzusteuern, verringerte ich die Fahrt durch Reffen des Vorsegels. Jetzt machte ich noch 3,5 kn und war genau auf meiner Kurslinie. Also Handywecker gestellt auf 60 Minuten und ab in die Koje.

Plötzlich wurde ich wach, wußte sofort, dass etwas nicht stimmt. Blick auf die Uhr -3,5 Std gepennt, PANIK, aufgesprungen, Blick auf den Plotter - fast auf der Insel. Ich konnte die Brandungswellen schon hören. Sofort nach oben gesprungen, Motor an, Schiff 180 Grad gedreht und volle Kraft voraus, Windfahne ausgekuppelt, Autopilot an und schnell runter, um die Lage zu checken.

Ich war 400m von der Küste weg, an Stb ein großes Wrack, hat wohl auch verpennt, aber sonst alles frei. Puh ha, mein Puls rast und ich bin schweißgebadet. Bin ca. 1sm südlich gekommen, in den 3,5 Stunden, was normal ist; Strömung und Winddreher. Nach 20 min bin ich frei von Klein Curacao und gehe wieder auf Kurs, jetzt bin ich aber hellwach !!! Motor aus und den Rest gaaanz langsam abgesegelt und beim ersten Büchsenlicht in den wirklich engen Kanal eingelaufen und in dem Binnensee von Spanish Water nach 3,5 Tagen vor Anker gegangen. Das war gaaanz knapp!!! In Zukunft werden 2 Wecker gestellt. Durch die feuchten Finger vom Reffen hab ich das Handy nicht richtig gestellt - grrrr.

Am Abend feiere ich den neuen Geburtstag der Maxim und nehme den Vorfall als Warnung, in Zukunft noch vorsichtiger zu sein.

Am 18.01.kommt Ari und besucht mich. Freu mich schon ganz doll. Curacao gefällt mir sehr gut, total geschützt hier in der Ankerbucht und Willemstad hat ein tolles Flair.

Nächstes Ziel ist Santa Marta in Kolumbien, aber erstmal machen wir Urlaub. smile, bis dann ihr Lieben, Frank

2017.12.14 Törnbericht aus Barbados

Hallo, vor Weihnachten noch schnell einen Törnbericht für Euch.

Am 18.11.17 um 8:45 UTC ging es ankerauf und unter Motor raus aus der Bucht von Praia de Apua auf nach Brava.

Nach 30 min hatte ich den Passatwind aus NE und konnte meine ausgebaumte Genua ausrollen, die Windfahne aktivieren und bei 3-4 Bft mit 5 Kn Fahrt Kurs 270 Grad Richtung Barbados anlegen. Die angenehme Welle schob von hinten mit und meine erste Einhandüberquerung des Atlantiks begann sehr entspannt.

Ich hatte Proviant für mindestens 6 Wochen an Bord, 360 Liter Wasser im Tank, 60 Liter Wasser in Flaschen und 190 Liter Diesel gebunkert. Das sollte reichen.

So gingen die ersten Tage ohne grosse Ereignisse schnell rum. Kochen, essen, ausruhen, viel lesen und kleinere Wartungsarbeiten bestimmen den Tagesablauf.

Langeweile hatte ich nie während der ganzen Reise. Abends gegen 22 Uhr ging ich in die Koje und konnte fast immer durchschlafen. Ab und an meldete sich der AIS-Alarm, wenn ein Schiff sich innerhalb der 20 sm bewegte, die ich eingestellt hatte. Es waren insgesamt 21 Schiffe, die das AIS gemeldet hat. Sehen konnte ich nur 9 davon, die anderen waren zu weit entfernt.

Am 5. Seetag wurde der Wind schwächer und am Nachmittag kam dann die Flaute, Dafür besuchte mich mal wieder eine Gruppe von ca 30 Delphinen. Nach 10 Minuten wurde es ihnen aber wohl zu langweilig, da die Maxim nur noch 2 Kn Fahrt machte und in der Dünung ganz schön schaukelte. Mußte sogar die Genua fast ganz einrollen, da das Schlagen total nervt und auch nicht gut für das Rigg und Material ist.

In der Nacht wurde die See ruhiger und ich trieb mit 1,5 Kn Richtung Ziel. Am morgen begrüßte mich ein 2,50 m langer Hai, der sich für das Pendelruder der Windfahne interessierte. Er blieb die nächsten Stunden in Schiffsnähe und tauchte immer mal wieder am Schiff auf.

Die See war inzwischen ganz ruhig geworden und so machte das kochen mal wieder richtig Spaß und meine letzten frischen Lebensmittel (Kartoffeln und Gemüse) wurden aufgebraucht. Ein schöner Rotwein dazu und so wurde auch die Flaute angenehm genutzt.

Ernüchternd war nur das Etmal (gesegelt Strecke in 24 Std.), am nächsten Mittag 40 sm !!!

Aber egal, Wetter gut und Stimmung an Bord bestens und da ich den Hai lange nicht mehr gesehen hatte, machte ich mich für ein Bad auf ca. 5000m Wassertiefe klar. Lange Leine raus, an die ich einen Fender gebunden hatte und zur Sicherung eine Leine umgebunden. Das Schiff machte 1,8 Kn Fahrt und rein ins Vergnügen. So ließ ich mich hinter der Maxim herziehen und genoss die Erfrischung im stahlblauen Wasser. Es war aber schon ein eigenartiges Gefühl, das Schiff so alleine vor sich segeln zu sehen.

Am späten Nachmittag meldete sich der Wind langsam zurück und die Fahrt betrug jetzt wieder zwischen 3-4 Kn, das reichte mir für den Moment. Gut das ich früh los bin und genügend Zeit eingeplant habe. Die nächsten Tage machte ich Etmale von 80-100 sm und am 29.11.17 um 19:05 waren die ersten 1000 sm im Kielwasser. Das wurde mit Rum begossen, sowie das Bergfest natürlich auch!

Am 1.12.17 kam eine SY in Sicht, laut AIS die "Zigoto" Als sie hinter mir war, rief ich sie über Funk an und wir hatten ein gutes Gespräch. Die Yacht kam aus Holland und die 4er Crew aus Frankreich und Argentinien, auf dem Weg nach Guadeloupe. Sie gaben mir einen aktuellen Wetterbericht und am Abend verabschiedeten wir uns, die Zigoto machte gut einen Knoten mehr Fahrt.

In der Nacht zum 1. Advent wurde ich von dem ersten Spuall geweckt. Schnell an Deck und grad noch vor der 1. Böe die Genua ins 3. reff gezehrt, dann kamen Wind und Regen ohne Ende. Nach 20 min war alles vorbei - Schiff und Skipper super sauber geduscht!!!

Am Nachmittag das gleiche noch einmal. Ich kam nur zu spät zum Reffen raus und habe den Spuall im 1. Reff abgewettert. Es war auch kein Problem, der Wind betrug nicht mehr als 7 Bft, kennen wir ja von der Nordsee.

Der Rest der Reise verlief wieder normal, mit guten Etmalen um 120sm. Am 08.12. kam in der Nacht dann der Lichterschein von Barbados in Sicht und am Morgen des 09.12 lief ich in den riesen Hafen von Bridgetown ein.

Dort lagen 5 Kreuzfahrer und es gab keine Möglichkeit für mich, anzulegen und einzuklarieren, sodass ich über Funk absprach, auf meinen Ankerplatz in die Carlisle Bay zu gehen und mit dem Dinghi zum Einklarieren zu kommen.

Mit etwas Geduld und nach zwei Stunden war alles erledigt und ich hatte es geschafft. Die zwei kalten Anlegebiere, mit der Aussicht auf den Strand, waren perfekt.

Am 23.12.17 kommt mein Sohn Max und Ole, der Sohn meines Bruders. Wir segeln dann nach Weihnachten zusammen nach Grenada und feiern dort Silvester. Am 4.1.18 fliegen die beiden wieder zurück und ich werde auch langsam Richtung ABC-Inseln aufbrechen.

Wünsche allen frohe Weihnachten und einen guten Rutsch ins Jahr 2018, glg Frank !

PS.: an Bord ist übrigens alles heil geblieben!!

 

2017.11.12 Abreise Richtung Brava - Barbados

Hallo, da bin ich wieder... nach 4 Wochen auf Sao Vincente wird es mal Zeit, den Anker zu lichten und weiter zu segeln. Die Kapverden und die Menschen hier haben mich total begeistert. Afrika für Anfänger heißt es hier und ich hab es auch so empfunden. Nachdem Ariana gut gelandet ist, haben wir zusammen Sao Vincente und die Nachbarinsel Sao Antao erkundet, wobei uns besonders Sao Antao begeistert hat.

Die sogenannte Wanderinsel ist im Nordwesten total grün da durch die hohen Berge immer wieder etwas Regen fällt. Wir sind um den erloschenen Vulkankrater gewandert und dann über 1000 Höhenmeter ins grüne Tal Richtung Paul abgestiegen - 3 Tage Muskelkater in den Waden war der Preis dafür. Es hat sich aber wirklich gelohnt, wie ihr auf den Bildern sehen könnt.

Da Ariana am 10.11. wieder abreisen mußte und hier im Hafen von Mindelo die ARC Ragatta mit 80 Schiffen eintrudelt, ist es mit der Ruhe hier vorbei und ich segel weiter. Geplant ist ein Stop auf Brava, der kleinsten bewohnten Kapverdeninsel und dann rüber nach Barbados.

Die Maxim ist fast startklar, Proviant für 6 Wochen sind an Bord und ich bin heiss auf MEER UND SEGELN. Meld mich, wenn ich wieder Land unter den Hufen hab; glg von der Maxim, Frank !!

2017.10.20 Mindelo auf Sao Vicente/Kapverden

Hallo Freunde,

es gibt mal wieder was neues zu berichten. Ich bin am 11.10.2017 morgens um 8 Uhr in Mogan/Gran Canaria aufgebrochen, mit Ziel Mindelo auf Sao Vicente/Kapverden. Leider mußte ich gleich motoren, da durch die Landabdeckung der Insel fast kein Wind wehte.

Da die See total glatt war und die Sonne schien, hat es trotzdem riesen Spaß gemacht und nach ca. 40 sm kam dann der angesagte NO Wind und ich konnte das Vorsegel ausbaumen und mit 5kn herrlich vor dem Wind segeln.

Die Windfahnensteuerung macht einen super Job und ich brauchte nicht einmal Rudergehen auf der ganzen Reise. Am 3. Tag wurde der Wind schwach und ich machte nur noch zw 2 und 3kn Fahrt...die See wurde auch immer glatter, sodass ich in Ruhe kochen  konnte und das Leben auf dem Meer richtig genossen habe.

Am 5. Tag nahm der Wind dann deutlich zu, da ich jetzt die Passatwindzone erreicht hatte - bis zum Schluss immer 5-6 Bf und somit wieder schnelles Segeln in der tollen Atlantikdünung mit bis zu 3m Höhe. Konnte jede Nacht gut schlafen und bin nur alle 45 Minuten einmal aufgestanden um nach Schiffen zu sehen, die mich versenken könnten. Es war aber so gut wie kein Schiffsverkehr und wenn, warnte mich mein AIS Gerät früh genug - tolle Technik, die wirklich Sicherheit bringt.

In der Nacht vom 16. auf den 17.10. wurde ich unsanft durch das Schlagen des Vorsegels geweckt. Schnell an Deck gehüpft, um zu sehen, was los ist. Nach kurzem suchen sah ich, dass ein Steuerseil der Windfahne durchgescheuert war und nach 5 Minuten war der Schaden behoben und ich konnte mich wieder schlafen legen. Als ich am nächsten Tag nachmittags im Cockpit saß und gelesen hab rumpelte es plötzlich an der Windfahnensteuerung; habe einen riesen Schreck bekommen und bin sofort ans Heck gesprungen. Alles gecheckt und zum Glück nichts gefunden. Als ich mich umdrehe, rumpelt es wieder...als ich ins Wasser sehe war mir klar wer der Übeltäter war...zwei große Goldmakrelen/Mahi Mahi machten sich einen Spaß daraus, sich an dem Pendelruder zu reiben...sehr lustig.

Nun wollte ich meinen Spaß haben, also Angel raus, ausgeworfen und sofort schnappte die eine zu. Nach 5 Minuten Kampf machte es Plop und sie hatte sich losgekämpft, sofort schnappte die andere den Köder und der Kampf ging wieder los, gleiches Ergebniss leider, 2:0 für die Fische, die sich dann nicht mehr verführen ließen, einen anderen Köder mit größerem Haken zu probieren.Sie verfolgten das Schiff noch bis zum dunkel werden und ich hatte jetzt auch so meinen Spaß mit Fix und Foxi, wie ich sie getauft habe. Am nächsten morgen waren sie dann leider weg.

Nach 859 sm bin ich dann vormittags in Mindelo eingelaufen. Die Insel tauchte erst 8sm vorher aus dem Dunst auf und ich habe 8 Tage und 3 Stunden für die Strecke gebraucht. Bin topfit und hätte noch tagelang weitersegeln können. Aber nun schau ich mich hier erstmal um, Europa hab ich ja nun endgültig verlassen.

Das einklarieren hier war kein Problem und schnell erledigt. Kosten 5 Euro, sehr freundlich und professionell, die Leute bei der Immigration. Liege jetzt hier vor anker und hab schon Roger getroffen, den ich aus Las Palmas kenne. Es macht immer Spaß, seine Erfahrungen beim Bier auszutauschen. Ende des Monats bekomm ich hier Besuch von Ariana und freu mich schon drauf. Melde mich dann wieder, wenn es weitergeht, die Atlantiküberquerung wartet ja. Bis bald, glg Frank

2017.10.09 Porto Mogan / Gran Canaria

Hallo,

nachdem ich mich jetzt lange genug auf den Kanaren ausgeruht habe und die Maxim wieder seeklar und ausgerüstet ist, will ich am Mittwoch Richtung Kapverden/Sao Vincente starten. Für die 830 sm werd ich wohl 7-8 Tage benötigen. Hoffe der wind bleibt mir treu.

Hatte Besuch von Ariana und Max und wir haben eine tolle Zeit gehabt. Könnte es hier auf den Kanaren ewig aushalten und hab einige Segler getroffen, die hier bleiben und nicht weiter wollen.

Ich bin allerdings heiss drauf, jetzt wieder zu segeln und mehr von der Welt zu sehen. Außerdem ruckt die Maxim schon an den Leinen. Melde mich, wenn ich angekommen bin. Bis bald, glg Frank

2017.09.25 Morro Jable / Fuerteventura

Hallo, nachdem wir Gran Canaria mit dem Auto und beim wandern ausgiebig erkundet haben, geht es für mich jetzt alleine weiter. Tom macht noch Urlaub in Mogan mit seiner Familie und fliegt am 4.9. zurück.

Da mir Las Palmas auf Dauer zu hektisch ist und die 230 Yachten für die ARC Regatta langsam eintreffen, bin ich am 25.09.2017 morgens früh um 4:45 ausgelaufen und bei herrlichem NO Wind die 58 sm nach Morro Jable auf Fuerteventura gesegelt. Konnte auch zwischen den Inseln volle Segel stehen lassen und blieb von dem gefürchteten Düseneffekt hier verschont.

Hier gefällt es mir total gut...toller kleiner Hafen, super Strände, hübscher Ort und Ruhe. Warte jetzt auf den Besuch von Ariana, die 2 Wochen bleibt und freu mich des Lebens. Mal schaun, wann und wohin es weiter geht. Für die Karibik ist es ja noch zu früh und ein bisschen Urlaub ist ja auch ganz nett und am Schiff gibt´s sowieso immer Arbeit.

Also dann bis demnächst mal wieder,lg Frank

2017.08.21 Puerto de Mogan / Gran Canaria

 

 

Im Hafen von Mogan/Gran Canaria - immer wieder schön hier!

2017.08.18 Las Palmas - Gran Canaria

Moin, wir waren mal wieder unterwegs. Am 15.8.2017 sind wir von Porto Santo nach Funchal/Madeira gesegelt, bei bestem Wetter und leichtem Segelwind. Da Tom Madeira noch nicht kannte, haben wir uns Funchal angesehen und sind dann am nächsten Nachmittag gegen 16 Uhr ausgelaufen Richtung Kanaren, mit Ziel Las Palmas.

Schon kurz nach dem Hafen hatten wir den Düseneffekt zwischen Madeira und den Ilhas Desertas Inseln - reffen und durch war die Deviese und nach ca 3 Stunden wurde es ruhiger und angenehmer auf der Maxim. Der angesagte Wind aus NO kam zwar nicht, aber bei Ost um 5 Bf hatten wir eine tolle schnelle Reise, bis kurz vor Las Palmas der Wind fast einschlief.

Nach 52 Stunden und 259 sm liefen wir in den riesigen Hafen von Las Palmas ein, grad noch mit dem letzten Tageslicht und machten an der Tankstelle fest. Wegen der bevorstehenden ARC Regatta ist der Hafen total voll und ich weiß nicht, ob ich länger hier liegen kann. Tom's Familie ist hier und er hat abgemustert. Nun geht es für mich alleine weiter. Wird erstmal ungewohnt, da wir nach 7 Wochen wirklich ein toll eingespieltes Team geworden sind. Hat viel Spaß gemacht, auch wenn es für Tom manchmal sehr hart war. Ich ruhe mich jetzt erstmal aus und lasse es ruhiger angehen...werde berichten,glg Frank

2017.08.16 Funchal / Madeira

 

Kaffee trinken im Hafen von Funchal/Madeira

 

Heute Abend geht es weiter Richtung Gran Canaria

2017.08.10 Porto Santo

Hallo, es gibt mal wieder Neues von der Segelfront. Nachdem wir länger als geplant in Porto geblieben sind, weil wir auf ein Ersatzteil gewartet haben, ging es nun weiter.

Besonders schön war, das wir in Leixoes/Porto noch 2 Yachten mit lieben Freunden aus Hooksiel getroffen haben. Die La Estrella mit Gerda und Berni und die Mistral mit Claudia und Gordon - alle seit Mai unterwegs und nun treffen wir uns in Porto. Das gab natürlich eine tolle Party auf der Maxim !

Wir hatten 3 schöne Tage zusammen und viel Spaß, aber am 04.08.2017 um 16:30 ging unsere Reise weiter Richtung Porto Santo, einer wunderschöne kleinen Insel oberhalb von Madeira.

Wir starteten mit wenig Wind aus Nord mit ausgebaumter Genua...wie vorhergesagt nahm der Wind in der Nacht rasch zu und wir verkleinerten das Segel. Am nächsten morgen blies der Wind mit 6-7 Bf und es baute sich eine immer höhere Welle auf, die das Leben an Bord etwas ungemütlich machte...so blieb es auch die nächsten Tage. Wir hatten Windboen mit 8Bf, was aber kein Problem war. Aussergewöhnlich war nur die immer höhere See mit brechenden Wellenkämmen, die unsere Windfahnensteuerung permanent aus dem Takt brachte. Um in den ab und an auftauchenden Wellen bis 6m Höhe nicht querzuschlagen, steuerten wir von Hand und wechselten uns alle 2 Stunden ab... war ganz schön anstrengend und das Kochen unter Deck wurde zu Akrobatik!

Nach 108 Stunden am 09.08.2017 liefen wir dann morgens gegen 4:30 in den Hafen von Porto Santo ein.

 

Die Ansteuerung war kein Problem und wir waren froh, als unser Anker fiel und wir uns entspannen und ausschlafen konnten.

 

Jetzt wird in den nächsten Tagen die Insel zu Fuss erkundet - ist nur ca 8 km lang, mit Bergen bis zu 500m Höhe. Direkt am Hafen beginnt der 7km lange Sandstrand...einfach nur schön!!! bis dann,lg von der Maxim...Tom und Frank

2017.08.02 Treffen in Porto

Treffen in Porto...3 Schiffe aus Hooksiel hier...so klein ist die Seglerwelt

2017.07.26 Bericht aus Porto

Hallo, melde mich aus Leixoes/Porto. Nachdem wir uns in Carino, bei Sonne, gutem Essen und Wein, erholt haben, sind wir am 23.07.2017 morgens um 7:30 ankerauf gegangen und haben die Segel gesetzt. Alle Reparaturarbeiten an der Maxim waren erledigt und wir waren guter Dinge und voller Hoffnung auf den angesagten guten Wind.

Als wir nach 3 sm das Kap Ortegal rundeten, blies es uns schon mit 4-5 Bf genau aus West auf die Nase; dazu 2,5m Dünung - na Klasse !!

Also aufkreuzen; nach einem langen Schlag Richtung NW drehte der Wind etwas und wir konnten das Kap Finisterre endlich anliegen. Auch die Welle wurde angenehmer und wir machten tolle Fahrt. Die Biskaya ist wirklich kein einfaches Revier, uns aber jetzt zum Ende wohl gesonnen zum Glück.

Am Montag gegen 10:00 Uhr passierten wir das berühmte Kap Finisterre bei ganz wenig Wind mit 2,5 kn. Aber der portugiesische Norder (der hier vorherschende Wind) hatte eingesetzt und nahm nach ca 2 Stunden langsam zu. Die restlichen gut 140 sm bis Porto segelten wir, nur mit ausgebaumtem Vorsegel bei herrlichem Wetter und Windstärken von 4-7 Bf, begleitet von Delphinen und toller Welle, in 22 Stunden.

Die Hafenansteuerung vom Hafen in Leixoes ist einfach und gegen 7:30 gingen wir an der Orca aus Wilhelmshaven längsseits... die Welt ist echt ein Dorf.

Jetzt freuen wir uns auf die Altstadt von Porto und das dolce Vita, bei angenehmen Klima hier; immer Wind und ca. 25 Grad Lufttemperatur.

Nächstes Ziel der Reise ist dann Lissabon, nur 150 sm entfernt, kurze Etape also... bis dann, ich werde berichten...lg von der Maximcrew.

2017.07.20 Bericht aus Carino

Hallo erstmal...melde mich heut aus Carino im schönen Galizien (Nordspanien).

Wir sind am 14.7.2017 um 7.45 UTC ausgelaufen und haben mit NW Wind zügig den engl. Kanal gequert.

Ab Höhe Brest verließ uns leider der Wind und wir schlichen mit 2 kn Fahrt Richtung Süden; bis nach Stunden endlich der vorhergesagt NO Wind einsetzte und mit 4 bis 5 Bf für tolles Segeln bei immer wärmern Temperaturen sorgte,endlich ein richtiges Sommergefühl.

Unsere Freunde und ständigen Begleiter sind die Delphine, die in dem stahlblauen Wasser und 2-3m Welle mit der Maxim spielen. Es wird nie langweilig, das Schauspiel zu beobachten.

Leider drehte der Wind auf SW und wir konnten unseren Plan, das Kap Finisterre zu passieren nicht einhalten und sind deshalb abgefallen und Carino angelaufen.

Am 17.7.2017 gegen 17 Uhr viel nach 521sm der Anker in der schönen Bucht von Carino; sind also 105 St. gesegelt. Die Biskaya hat uns besonders gegen Ende des Törns ordentlich ihre Zähne gezeigt. Bei Boen bis 7Bf und hoher steiler See waren die Ruderwachen von 2 Stunden ganz schön anstengend.

Jetzt erholen wir uns erstmal ordentlich und waren gestern mit dem Dinghi an Land. Schöner kleiner Ort mit Sandstrand und super Restaurants und Bodegas. Lassen uns mit frischem Fisch, spanische Bier und Brandy verwöhnen und sind erstaunt über die fairen Preise hier.

Unsere weiteren Pläne sind jetzt einige Baustellen am Schiff abzuarbeiten und dann ums Kap Richtung Porto zu segeln. Drückt uns mal die Daumen für fair winds, glg von Bord der Maxim... und immer schön fröhlich bleiben

2017.07.18 Ankern vor Puerto de Cariño (Spanien)

2017.07.18 Mit Kaffeetasse in der Biscaya

Heute hatten wir Waschtag, morgen gehts dann mit frischen Schlübbern durch die Biskaya Richtung Porto.

2017.07.11 Bericht aus Brixham

Hallo, nach 15 Jahren träumen, planen und viel Arbeit am Schiff, bin ich nun tatsächlich aufgebrochen, meinen großen Traum zu verwirklichen. Am 4.Juli ging es nach einer tollen und für mich sehr emotionalen Verabschiedung von Ariana, Max, Mama, Reinhold und vielen lieben Freunden um 19 Uhr durch die Schleuse Hooksiel Richtung Helgoland, meiner 2. Heimat die letzten Jahre.

Am 5.7. nach ausgiebigem Bunkern um 12 Uhr los Richtung England. Begleitet werde ich von meinem langjährigen Freund und Mitsegler Tom aus Niederbayern, der bis zu den Kanaren mitsegelt und dort abmustert.

Nach anfangs schwachem Wind ging es dann gut voran und wir standen am Samstag gegen 12 Uhr vor Dover; bei gutem Wetter und Wind. Entschieden uns bei guter Windvorhersage weiter durch den englischen Kanal zu segeln. Unser Bordleben hatte sich sehr gut eingespielt und das 3 Stunden Wachsystem klappte perfekt.

Leider verließ uns immer wieder der Wind und der Motor muste schieben. Ziel war es Falmouth zu erreichen, als Absprungspunkt für die Biskaya. Dieses Vorhaben mussten wir aber leider aufgeben, da der Wind auf West ging und uns mit 5 Bf entgegenwehte. Kurz vor der Kursänderung wurden wir von der englischen Kústenwache aufgebracht. Nach erfolglosem Versuch an Bord zu kommen, was bei 1,50m Welle einfach nicht ging, mussten wir unser persönlichen Daten zu dem mit 4 Leuten besetzten Beiboot rüberschreien und buchstabieren - war sehr lustig die ganze Aktion und nach 15 Minuten war es geschafft.

Wir sind nach Brixham abgelaufen und am 10.7 gegen 16 Uhr nach 124 Stunden eingelaufen. Am morgen begleiteten uns ca 50 Delphin für eine halbe Stunde und spielten mit der Maxim - ein tolles Gefühl und schönes Erlebnis. Brixham ist eine tolle kleine Stadt mit 19.000 Einwohnern, schönem Hafen und freundlichen Menschen. Nach einer ausgiebigen Ankunftsparty haben wir richtig ausgeschlafen und frisch geduscht planen wir jetzt weiter, voraussichtlich gehts Sonntag los Richtung Biskaya mit Ziel Portugal; will endlich in den warmen Süden.

Werde euch dann berichten; ansonsten ist an Bord alles bestens und wir genießen das faule Leben. Bis bald dann Frank und Tom  

Zwischenstation Brixham

Warten auf den Start

Maxim am Start

Die Maxim liegt am Steg und wartet auf den Start. Sofern die Wetterentwicklung es zuläßt, soll der Törn am 03. Juli 2017 erfolgen.

Maxim

Maxim vor Anker

 

Hersteller:
Modell:
Baujahr:
LüA:
BüA:
Tiefgang:
Antrieb:
Leistung:
Farbe:
Material:
Wassertank:
Kraftstofftank:

Conyplex (NL)
Context 34
1977
10,36 m
3,54 m
1,75 m
Volvo Penta MD17D
35,0 PS
weiß
GFK
380 ltr.
150 ltr.

 

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