Carstens Überführungstörn von Elba nach Hooksiel

von Peter

1. Etappe: Elba - Almerimar/Spanien

Also, ich habe die erste Etappe hinter mir. Bin zwar nicht so weit gekommen wie ich wollte, aber jedenfalls in der richtigen Richtung. Insgesamt aber doch ca. 820 Meilen von Elba bis Almerimar/Spanien. Am 26.04. mit Mietschüssel von Bremen nach Elba. Am 27.04. angekommen und dann die üblichen Vorbereitungen bis zur Abfahrt am 01.05.

Von Elba Richtung Korsika weiter nach Sardinien. Schönstes Erlebnis, südöstlich Korsika, ein mächtiger Pottwall Bulle, der erst gemächlich dahin zog um dann seine große Fluke aus dem Wasser zu heben und in der Tiefe verschwand. Durch die Straße von Bonifacio zur Insel Sassari/Assanari Nationalpark am 02.05. Dort eine Nacht im Morringfeld wegen eines Sturmtiefs geblieben. Am nächsten Tag gegen Mittag südlich weiter um dann westlich die Passage zwischen der Insel und Sardinien zu durchqueren. Dort stand noch eine gute Welle, die danach, als wir südwestlich abbogen auf teilweise 2,5 Meter anstieg. Mit der Zeit wurde es aber wieder ruhiger und als wir dann Kurs Balearen setzten, der Wind auf ca. 15 kt zurück ging, setzten wir den Blister. Für meinen Geschmack das beste Segel an Bord! Für halben bis vor dem Wind genial. Einen Teil der Strecke südlich der Balearen mussten wir aber dann doch motoren, platt wie eine Flunder war das Meer.

Als wir Formentera/Ibiza hinter uns ließen, haben wir Kurs auf Santa Pola/Spanien genommen. Eigentlich nur zum bunkern. Da wir aber mit abwechselnd, mal mit Stb Maschine, mal mit Bb Maschine gefahren sind, ist mir aufgefallen dass wir unter Stb Maschine bei gleicher Drehzahl fast einen Knoten weniger Fahrt machten. Meine Sorge war, es könnte sich der Stellring am Prop verstellt haben und wir dadurch weniger Steigung an den Flügeln haben könnten. Allerdings war ich mir sicher den Stellring mit der Sicherungsmutter anständig fixiert zu haben. In Santa Pola dann gebunkert, gepennt (man durfte bleiben über Nacht), eine Werft hatte es auch aber die wollten ihren Travellift am nächsten Tag für mich nicht in Bewegung setzen. Und ich wollte nicht in die Hafenbrühe springen bei 12° Wassertemperatur.

Die nächste Werft ist Torrevieja, klein aber fein, hatte einen Termin für mich um 1400 frei. Der Kanal für den Travellift ist zwar nur sieben Meter breit und mein Kat 6,56 Meter, dazu die Fender aber das passt schon. Vor Ort am Fingersteg wartend, konnte ich einen Blick auf den Prop, dank des sauberen Wassers, werfen. Tja...und was sah ich, ein dickes Bündel Zivilisationsmüll am Prop. Leinen, Netze, Plastikfetzen. Einerseits scheiße, andererseits gut, so wird hoffentlich technisch alles ok sein. War es  auch. Das Bündel weg geschnitten, Steigung kontrolliert, keine Reste in den Simmerringen und nach dreißig Minuten wieder im Wasser für 201,38 €.

Von Torrevieja weiter zum Cabo de Palos. Viel Fischfarmen auf der Strecke und teils hässliche Hotelburgen am Ufer. Nach dem Cabo de Palos weiter Richtung Cabo de Gata unter Motor. Erst nachdem das Kap passiert hatten und Kurs auf Almerimar setzten kam wieder guter kräftiger Wind, sodass wir raumschots mit 7 kt abends dann am Samstag, den 08.05. gegen 2200 in Almerimar/Port Office nach ca. 820 Meilen fest machten.

Unterwegs ebenfalls einige Hoteltürme, aber auch endlos viele riesige Gemüseplantagen unter weißer Folie. Man könnte meinen es liegt Schnee.

Weiter gen Westen, Richtung Gibraltar machte keinen Sinn mehr. Wir hatten unser Fenster verpasst das gute östliche Winde versprach, die uns zügig bis Gibraltar und weiter hätten bringen können. Denn schon am 09.05. fing es an, wie von der Wetterapp versprochen mit bis zu 40 kt aus Westen zu blasen. Allerdings einen Tag früher als vorhergesagt und das blieb auch so bis zum Donnerstag. Meine Begleitung stieg am 10.05. morgens aus und bin noch bis zum 15.05. geblieben. Habe alle Reffleinen erneuert auch die vom Furler. Die Genua runter geholt und in der anderen Nut (Keder) wieder hoch und somit wieder "richtig" herum im Uhrzeigersinn gewickelt wird, so wie es war. Der andere Weg war einfach zu stur.

Und by the way, die spanische Küste auf dem Abschnitt...schön ist etwas anderes.

Muntere Grüße

Carsten

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